• 23.02.2009 14:30

  • von David Pergler

McLaren und das liebe Geld

Ron Dennis war nicht immer der angesehen Teamchef der reichen Silberpfeile, schmerzhafte Erfahrungen in der Formel 2 lehrten ihn den Umgang mit Geld

(Motorsport-Total.com) - Während in der übrigen Formel 1 Rennställe aufgrund des wirtschaftlichen Drucks aufgeben müssen und andere Rennställe sich hoch verschulden, um zu überleben, ist Ron Dennis, nunmehr Ex-Teamchef der "Silberpfeile" froh, nicht allzu sehr in solche Probleme verstrickt zu sein. Überhaupt ist dem Briten das Wort "Schulden" höchst zuwider, die damit zusammenhängenden Belastungen kennt er noch bestens aus seiner Anfangszeit.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis (Teamchef),

Durch sorgsames Wirtschaften hat Ron Dennis ein gewltiges Imperium geschaffen

Ende der siebziger Jahre stand sein damaliges Formel-2-Team Rondel vor der Pleite, eine Phase, die Dennis sehr geprägt hat. "Ich schuldete anderen Menschen Geld. Das war eine schmerzhafte Erfahrung", erinnert sich der 61-Jährige gegenüber 'auto-motor-und-sport.de'. "Ich konnte die Fabrik zum Glück über Preis verkaufen. Das rettete mich davor, diese Bürde weitertragen zu müssen, doch es lehrte mich eine Lektion: Treibe es nie zu weit."#w1#

Seitdem ist der McLaren-Mann im Umgang mit Geld sehr konservativ und vorsichtig geworden: "Wir sind risikoscheu. Wir haben uns nie mit mehr als 20 Prozent des Firmenwertes verschuldet. Das zahlt sich heute aus." Durch den Bau der Superfabrik Paragon dürfte Dennis den Fortbestand seines Teams langfristig gesichert haben.

Dazu kommen weitere Geschäftsfelder der McLaren Group. Das McLaren-Team produziert längst nicht mehr nur Rennwagen, um diese zu den Rennen rund um den Globus zu schicken, sondern hat sich weitere Standbeine in unterschiedlichsten Branchen geschaffen: Straßenautos, Elektroniksysteme, Marketing, Kohlefaserfertigung oder Catering.

Die Mischung aus Rennen, Produktion und Dienstleistungen sind ein Teil des McLaren-Erfolgs, betont Dennis: "Andere Teams haben immer genauso viel Geld ausgegeben, wie in der Kasse war. Oder mehr als das. Wir haben uns rechtzeitig andere Standbeine geschaffen, um uns abzusichern."