Whitmarsh: Der erste Schritt ist gemacht
Dem Sieg in Ungarn ließ McLaren-Mercedes in Valencia die Ränge zwei und vier folgen - Martin Whitmarsh will sein Team noch weiter voran bringen
(Motorsport-Total.com) - Im spanischen Valencia glänzten die Silberpfeile vor allem in der Qualifikation: Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen waren im abschließenden Zeittraining auf dem schwierigen Stadtkurs nicht zu schlagen und belegten geschlossen die erste Startreihe. Das ist nicht zuletzt den jüngsten Verbesserungen zuzuschreiben, doch Teamchef Martin Whitmarsh will noch einiges mehr erreichen.

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In Valencia hatte McLaren-Mercedes die Konkurrenz zum Teil sehr gut im Griff
"Ich denke, wir konnten einige Fortschritte erzielen. Wir sollten mit dem überarbeiteten Radstand nun dazu in der Lage sein, ein bisschen mehr mit der Gewichtsverteilung zu spielen. Diese war bislang gerade in schnellen Kurven einfach nicht optimal", so Whitmarsh nach dem elften Rennen des Jahres. "Wir haben jetzt auch einiges an Abtrieb, was uns ebenfalls in schnellen Kurven zugute kommen sollte."#w1#
Beides könnte Silber auch in Belgien dabei helfen, die jüngsten Ergebnisse zu bestätigen. Doch Whitmarsh gibt sich zurückhaltend: "Ganz ehrlich: Ich kann nicht sagen, wo wir uns dort wiederfinden werden", meint der Teamchef von Hamilton und Kovalainen und fügt an: "Klar ist, dass wir weiter pushen und das Auto verbessern müssen" - schließlich hat man sich für 2009 noch einiges vorgenommen.
"Wir wollen in eine Position kommen, in der wir erst das Qualifying dominieren und diese Geschwindigkeit dann auch ins Rennen hinüberretten können", erklärt Whitmarsh - und so weit ist der britisch-deutsche Rennstall von diesem Unterfangen nicht mehr entfernt. Allerdings zweifelt auch Mercedes' Sportchef Norbert Haug daran, ob die Silberpfeile diese Vorgabe schon in Spa umsetzen können.
"Bisher haben wir noch nicht bewiesen, dass es in den schnellen Kurven auch richtig gut geht", so Haug. "Wir müssen erst sehen, was Spa bringt. Vielleicht können wir überraschen, vielleicht sind wir aber auch gehandicapt. Wir wissen es noch nicht, denn wir haben keine Testergebnisse." Anlass zur Hoffnung geben die Resultate der vergangenen Rennen allemal, doch Haug stapelt tief vor Spa.
"Wir waren in Ungarn eine Klasse für sich und in Valencia war nur Barrichello auf Augenhöhe mit uns. Ich denke, dass das in Spa etwas anders sein wird", sagt der Sportchef von Mercedes. Vielmehr rechnet Haug mit der Konkurrenz: "Ich glaube, dass dort andere Teams stärker sein werden, als das beim letzten Mal der Fall war" - doch unabhängig davon möchte Silber in Spa wieder Farbe bekennen.
"Wir wollen auf jeder Strecke das bestmögliche Ergebnis einfahren. Wir wollen aber sicher nicht mit dem Stigma leben, dass alle sagen, wir können die schnellen Kurse nicht", so Haug. "Wir werden weiter pushen, denn wir wollen das so in den Griff kriegen, wie sich das für ein Weltmeisterteam gehört. Ich glaube, wir sind das Team mit den größten Fortschritten in diesem Jahr. Die sind fortzusetzen."

