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Whiting: "Fahrer übernehmen heute mehr Verantwortung"
Charlie Whiting vergleicht frühere Fahrergenerationen mit der aktuellen und verrät, dass Damon Hill einmal bei einer Fahrerbesprechung zur Lachnummer wurde
(Motorsport-Total.com) - Charlie Whiting ist als Rennleiter und Sicherheitsdelegierter der FIA auch der Ansprechpartner für die Fahrer. Der Brite, der seit mehreren Jahrzehnten in der Formel 1 tätig ist, hat auch frühere Fahrergenerationen miterlebt und erkennt eine deutliche Veränderung. "Die Fahrer sind heute viel verantwortungsbewusster", so Whiting gegenüber 'GP Week'. "Sie machen sich über die Sicherheit mehr Gedanken, wissen viel mehr über die Sicherheit - so hat sich die Welt eben verändert."

© xpb.cc
Heute machen die Fahrer Charlie Whiting immer wieder auf Probleme aufmerksam
Nach dem Horror-Wochenende in Imola 1994, als Ayrton Senna und Roland Ratzenberger tödlich verunglückten, haben sich die Piloten vermehrt eingebracht, um ihren Arbeitsplatz sicherer zu gestalten. Whiting bestätigt: "Sie übernehmen mehr Verantwortung und alle geben uns Input, um die Autos, das Rennfahren und die Strecken sicherer zu machen."
Fahrer heute deutlich aktiver
Aus diesem Grund finden regelmäßig Besprechungen zwischen Whiting und der Fahrergemeinschaft GPDA statt. "Wir können nicht alles tun, was sie sich wünschen, aber wir versuchen immer, ihrer Ansichten mit einzubeziehen", erklärt Whiting den Einfluss der Piloten auf die Sicherheit.
Das war nicht immer so: "Wenn ich mich an die Fahrer früherer Tage erinnere, dann gaben wir ihnen eher Anweisungen. Heute ähnelt es eher einer Besprechung, einer Diskussion, bei der wir unsere Ansichten austauschen. Es ist nicht mehr so förmlich und wir haben selten Schreiduelle, die bei einem unserer früheren Präsidenten immer wieder an der Tagesordnung standen."
Hill "träumte" während Fahrerbesprechung
Abschließend erinnert sich der 57-Jährige an ein Erlebnis während einer Fahrerbesprechung in den 1990er Jahren. An dem besagten Renn-Wochenende in Spanien war das Training unter trockenen Bedingungen über die Bühne gegangen, doch für den Renntag war Regen angekündigt.
"Es war damals üblich, dass es die Möglichkeit eines zusätzlichen Trainings am Sonntag gab", erinnert sich Whiting. Also stellte ein Fahrer bei der Besprechung die Frage, was nun geschehen würde. "Ich sagte: 'Wenn wir das tun müssen, dann wird es zwischen 11:00 und 11:15 Uhr stattfinden.'" Dann hob Damon Hill die Hand und stellte die gleiche Frage noch einmal.
Whiting schildert den etwas peinlichen Moment: "Ich sagte: 'Damon, du hast nicht zugehört, oder?' und all die anderen Fahrer begannen zu lachen. Es war wirklich amüsant. Wir hatten immer wieder unseren Spaß."

