Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
White: "Wir sind noch nicht startklar"
Rob White, Renaults Verantwortlicher für die Motoren, im Interview über die Entwicklungsarbeit am Motor und die Herausforderung des Tankverbots in dieser
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie sind die Vorbereitungen auf die neue Saison gelaufen?"
Rob White: "Wie immer war die Zeit zwischen dem Ende der Saison und dem Beginn der neuen Saison eine arbeitsintensive Zeit. Unser Ziel ist es, das erste Rennen mit dem Wissen anzugehen, dass wir den vollen Vorteil aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit und Ressourcen gezogen haben, um das Leistungspotenzial unseres Autos zu maximieren. Als Konsequenz dessen herrscht in den ersten Wochen des Jahres eine gewisse Unsicherheit. Und im Moment sind wir noch nicht startklar, aber wir sind auf Kurs, um für das erste Rennen in Bahrain gerüstet zu sein."

© xpb.cc
Rob White verspricht Christian Horner den gleichen Motor
Frage: "In diesem Jahr wird der Benzinverbrauch der Motoren wichtiger sein als jemals zuvor. Die Motoren durften nicht neu entwickelt werden, aber was konnten Sie diesbezüglich unternehmen?"
White: "Ja, das ist richtig, wir können den Motor nicht tauschen, denn dieser ist homologiert. Der Benzinverbrauch wird zunehmend wichtiger, vor allem im Rennen. Wir müssen das Benzin am Start mitnehmen, das wir für das gesamte Rennen benötigen. Der Benzinverbrauch im Rennen hat auf die Leistung des Autos einen größeren Einfluss."#w1#
"Alle Veränderungen, die wir am Motor vornehmen wollen, müssen mit dem Verband verhandelt werden. So mussten wir zum Beispiel 2009 ein paar Veränderungen vornehmen, um KERS mit dem Motor verwenden zu können. Das diesjährige Auto hat kein KERS, aus diesem Grund haben wir sie gefragt, ein paar Veränderungen vornehmen zu können, da wir bestimmte Dinge nun nicht mehr am Motor benötigen."
"Das diesjährige Auto ist anders, und für bestimmte Dinge im Hinblick auf die Installation des Motors haben wir gebeten, Veränderungen vornehmen zu dürfen. Selbst unter den Bedingungen von 2009 hatten wir in Bezug auf die Zuverlässigkeit ein paar Bedenken, weswegen wir ein paar Dinge für 2010 verändert haben. Wir wissen, dass die Autos dieses Jahr durchschnittlich schneller sein werden als jene aus dem Vorjahr."
"Die Motoren werden aus diesem Grund härter rangenommen, der Lebenszyklus ist länger als 2009. Wir müssen mit derselben Anzahl an Motoren - acht je Fahrer - 19 Rennen fahren. Dies bedeutet, dass die Lebensdauer der Motoren ein wenig länger sein wird. Die Haltbarkeit musste also etwas weiter vorangebracht werden. Da mussten Änderungen vorgenommen werden, und wir arbeiten sehr hart, um für das erste Rennen gerüstet zu sein."
Frage: "Wie ist Ihr Motor im Vergleich zu jenem, den Renault einsetzt?"
White: "Der Motor ist absolut identisch mit jenem des Renault-Teams, mit der Ausnahme sehr kleiner Details in Bezug auf die Installation. In Bezug auf die Leistung waren die Motoren seit Beginn der Zusammenarbeit identisch, und das wird auch in Zukunft der Fall sein."
Frage: "Wie viel Arbeit mussten Sie bezüglich der Effizienz des Benzinverbrauchs verrichten?"
White: "Der Benzinverbrauch war schon immer von Bedeutung gewesen, aber er hat an Relevanz gewonnen. Das war jedoch schon zuvor etwas gewesen, das ziemlich weit oben auf der Liste stand und nicht ignoriert werden konnte. Wir mussten eine gute Balance zwischen verschiedenen Dingen finden, dem Benzinverbrauch und der Leistung, dem Benzinverbrauch und der Fahrbarkeit."
"Das wird an einem Rennwochenende ein Großteil der Arbeit des Motoren-Mannes sein, er wird diesbezüglich mit dem Fahrer und dem Ingenieur am Auto zusammenarbeiten. Es wird einfach wichtiger sein, weniger Benzin zu verbrauchen, das müssen auch die Fahrer akzeptieren. In der Fabrik müssen die Jungs an den entsprechenden Kalibrierung und Einstellungen arbeiten, um den Motor fahrbar zu machen."
"Wie sich viele Dinge auch bis zum Start der Saison entwickeln werden, so ist dies auch eine Sache, bei der wir bis Bahrain noch eine Menge lernen werden. Wir müssen schauen, was beispielsweise Abstriche bei der Leistung auf der Strecke durch Einsparungen beim Benzinverbrauch bringen werden."
"Durchschnittlich ist es so, dass man über die Distanz gesehen einen zweiten Vorteil hat, der einem Leistungsvorteil von einem Prozent entspricht, wenn man über die Renndistanz fünf Prozent weniger Benzin benötigt. Die Herausforderung wird es sein, das Rennen zu beenden, ohne dass einem das Benzin ausgeht, ohne dass man aufgrund von Messfehler oder Problemen mit dem System zu viel Benzin mit sich herum schleppt, was einen Leistung kostet."
"Es gibt aus diesem Grund Entwicklungsarbeiten, um sicherzustellen, dass die Messungen an Bord akkurat sind, und dass das Team die Aufgaben beherrscht, um die maximale Leistung aus dem Auto zu kitzeln. Als weitere Herausforderung ist das Haushalten mit der Temperatur des Benzin zu nennen. Das Benzin wird das gesamte Rennen über an Bord sein, und es wird warm sein, da es die Hitze aus der Umgebung aufnimmt."
"Dies ist für unsere Kollegen eine weitere Herausforderung, und ein weiterer Faktor, um die Zuverlässigkeit und schlussendlich auch die Leistung des Autos zu optimieren. Renaults Motoren haben den Ruf, verbrauchsarm zu sein, das sollte diese Saison ein großer Vorteil sein. Es stimmt, dass wir seit 2009 in Bezug auf den Benzinverbrauch einen Vorteil gegenüber unseren Gegnern hatten. Ein geringer Benzinverbrauch ist während des Rennens ein Leistungsvorteil, und wir hoffen, dass wir auch 2010 stark sein werden."
Frage: "Wird der niedrigere Benzinverbrauch in der kommenden Saison Auswirkung auf die Kühlung des Motors haben?"
White: "Um einen Motor zu kühlen, spritzt man mehr Benzin ein. Das ist einer der Effekte, der auftritt, wir könnten mehr Kühlung benötigen, wenn wir mit weniger Benzin fahren. Man fühlt natürlich nicht mehr Benzin ein, um zu kühlen, man benötigt eine bessere Kühlung, um mit weniger Benzin fahren zu können."

