• 31.01.2010 20:37

  • von David Pergler

FIA: Neues GPS-System soll Vergehen besser aufdecken

Ein neues GPS-System in den Autos soll den Rennstewards helfen, etwaige Vergehen noch präziser, besser und schneller beurteilen zu können

(Motorsport-Total.com) - Im Vergleich zum Fußball besitzt die Formel 1 eine wesentlich ausgeklügeltere Form der unmittelbaren Beurteilung von etwaigen Vergehen der Sportler und deren Sanktionierung. Dennoch kam es auch in der Königsklasse hin und wieder zu Fehlentscheidungen in Form einer zu harten Bestrafung oder übermäßiger Milde. Beispielsweise hat jüngst der Fall Sebastian Vettel in Singapur für hitzige Diskussionen gesorgt.

Titel-Bild zur News:

Das neue System wird die Arbeit im im Race Control erheblich erleichtern

Diese Zeiten sollen nun der Vergangenheit angehören - die FIA will ein präziseres GPS-System in den Autos und der Rennleitung installieren, welches eine Standortbestimmung von einer Genauigkeit unter einem Meter erlaubt. Das berichtet 'Auto, Motor und Sport'. Bislang war das "Fahndungsraster" noch fünf Meter groß, mit dem neuen System hätte es den McLaren-Skandal um Lewis Hamilton in Melbourne 2009 nie gegeben.#w1#

Denn sobald ein Fahrer verbotenerweise während einer SafetyCar-Phase überholt oder die weiße Linie bei der Boxenausfahrt berührt, wird im FIA-Kontrollzentrum sofort automatisch Alarm geschlagen. Den Rennstewards reicht nun ein Knopfdruck, um sich alle Bilder des jeweiligen "Tatorts" einzuholen, sowohl TV-Aufnahmen, als auch fest an der Strecke installierte Kamerabilder. Diese können auch sogleich an die Teams übermittelt werden.

Die Kosten von 750.000 Euro für das neue System werden den Teams aufgebürdet. Damit hat die FIA einen weiteren Schritt vollzogen, nachdem schon auf den Lenkraddisplays die jeweiligen Flaggensignale eingeblendet werden. Vor einigen Jahren war noch die Abschaffung des SafetyCars und dafür automatische Abbremsung der Wagen im Gespräch, es bleibt wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dieses System seinen Siegeszug antritt.

Obwohl der technische Aufwand steigt und die Strecken nun quasi mit der Lupe untersucht werden können, stehen am Ende noch immer Menschen als letzte entscheidende Instanz - Fehlentscheidungen wird es also auch weiterhin geben.