Todt mistet aus: Donnelly und Purnell weg
FIA-Präsident Jean Todt nimmt erste Umstrukturierungen innerhalb des Weltverbandes vor - Alan Donnelly und Tony Purnell nicht mehr in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Vor der FIA-Wahl im vergangenen Oktober war befürchtet worden, dass Jean Todt den umstrittenen Kurs seines Vorgängers Max Mosley nahtlos fortsetzen könnte, doch je länger der Franzose im Präsidentenamt sitzt, desto mehr scheint er seinen eigenen Weg zu gehen. Den Beweis tritt er nun mit ersten Umstrukturierungsmaßnahmen an.

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Künftig nicht mehr in der Formel 1 für die FIA tätig: Alan Donnelly
So hat die FIA gegenüber 'Autosport' bestätigt, dass Alan Donnelly künftig keine Formel-1-Funktionen mehr wahrnehmen wird. Donnelly war jahrelang persönlicher Repräsentant von Mosley an den Grand-Prix-Wochenenden und seit 2008 auch Vorsitzender der Rennkommissare ohne Stimmrecht. Innerhalb des Fahrerlagers galt er jedoch als umstritten, insbesondere im Zuge des Streits zwischen den Teams und der FIA.#w1#
Im Fahrerlager stets umstritten
Außerdem kamen Diskussionen um Donnelly auf, als bekannt wurde, dass seine Firma Souvereign Strategy Beraterdienste für das neue Formel-1-Team Manor/Virgin wahrnahm. Branchenbeobachter störten sich daran, dass ein FIA-Mann während des laufenden Einschreibungsverfahrens für 2010 Interessen an einem sich bewerbenden Rennstall hatte. Seitens der FIA wurden derartige Konfliktvorwürfe stets zurückgewiesen.
Im Zuge der FIA-Wahl galt Donnelly als Kandidat auf den Posten des Formel-1-Bevollmächtigten der FIA - eine Rolle, die Todt angeblich neu schaffen möchte, um sich selbst nicht ins Tagesgeschäft einmischen zu müssen. Allerdings wäre eine solche Personalentscheidung bei den Teams nicht gut angekommen und als Fortsetzung des Mosley-Konfrontationskurses gewertet worden. Wer stattdessen Bevollmächtigter werden soll, ist noch unklar.
Auch Purnell muss gehen
Während Donnelly im Automobilbereich weiterhin für die FIA tätig sein wird, wurde das Verhältnis zu Tony Purnell komplett gelöst. Der ehemalige Jaguar-Teamchef war als Berater verpflichtet worden und entwickelte in dieser Funktion mit seinem Team unter anderem die Idee einer Budgetobergrenze für die Formel 1. Dieser Plan wurde jedoch nie umgesetzt. Stattdessen haben sich die FIA und die Teams auf eine Vereinbarung zur Ressourcenbeschränkung geeinigt.
Kompensiert werden sollen die Abgänge im Formel-1-Bereich innerhalb der FIA durch zwei neue Mitarbeiter: Gilles Simon, bis Ende vergangenen Jahres Motorenchef bei Ferrari, kommt als Experte für den Bereich Antriebsstrang an Bord. Außerdem wurde Bernard Niclot als Technischer Berater verpflichtet. Der frühere Forschungs- und Entwicklungsmanager der Peugeot/Citroën-Gruppe soll sich unter anderem um Sicherheits- und Umweltfragen kümmern.

