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  • 07.11.2003 13:54

  • von Marco Helgert

Weitere Spionagewellen in der Formel 1?

Spionage in der Formel 1: Nicht nur die Teams Toyota und Ferrari scheinen betroffen, auch bei BAR gingen Angebote ein

(Motorsport-Total.com) - Die Spionage-Affäre ergreift die Formel 1, Toyota und Ferrari stehen dabei im Mittelpunkt. Nachdem es seit der Beschlagnahmung von Datenträgern und Computern im Toyota-Werk in Köln wieder etwas ruhiger geworden ist, weitet sich die Affäre nun aus, und weitere Schauplätze scheinen dabei an das Tageslicht zu kommen.

Titel-Bild zur News: David Richards (BAR-Teamchef)

David Richards: Angebotene Geheimnisse der Konkurrenzteams abgelehnt

Das Toyota-Team blickt indes beruhigt in die Zukunft. John Howett, Präsident der Toyota Motorsport GmbH, zeigte sich "etwas überrascht", von der Polizeiaktion in Köln, sieht jedoch keine weiteren Probleme auf das Team zukommen. "Von unserer Seite aus wird es eine volle Kooperation geben, das gilt für jeden unserer Mitarbeiter", sagte er der 'Gazzetta dello Sport'.

"Wir warten auf die Ergebnisse der Untersuchung", so Howett weiter. "Aber nachdem, was wir jetzt wissen, gibt es nichts, was uns beunruhigen sollte." Ins Blickfeld der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im italienischen Modena rückte auch die italienische Firma Aerolab. Nur zehn Kilometer von Modena entfernt, wird diese Firma vom Ex-Ferrari-Mitarbeiter Mauro Iacconi geleitet. Mit auf Gehaltsliste: Angelo Santini und Antonio Tentorio ? ebenfalls zuvor bei Ferrari tätig. Santini und Iacconi arbeiten mittlerweile bei Toyota und lösten die Welle aus.

"Heutzutage ist es einfacher als je zuvor, Daten aus dem Büro mitzunehmen", erklärte Pierro Ferrari der 'Gazzetta dello Sport'. "Daher ist es auch möglich, dass diese Informationen direkt von uns kommen." Doch die Spionage in der Formel 1 bleibt und blieb wohl nicht auf Ferrari und Toyota begrenzt.

Wir der 'Indianapolis Star' berichtet, soll auch das BAR-Honda-Team mit einem ähnlichen Fall in Berührung gekommen sein. Teamchef David Richards bestätigte demnach, dass in den letzten zwei Jahren Anfragen von Mitarbeitern der Konkurrenzteams bei ihm eingingen, die ihm einige Geheimnisse verraten wollten, wenn ein Arbeitsplatz dabei herausspringen würde. Richards habe nach eigenen Aussagen solche Angebote immer abgelehnt, wollte jedoch keine Details der Vorfälle nennen.