Weicht Fiat bald vom 'GPWC'-Kurs ab?

Nach Informationen einer Fachzeitschrift könnte Fiat von den 'GPWC'-Plänen bezüglich einer Konkurrenzserie abweichen

(Motorsport-Total.com) - Der Mutterkonzern des Ferrari-Teams, Fiat, könnte demnächst vom offiziellen 'GPWC'-Kurs, der eine eigene Konkurrenzserie der Hersteller zur Formel 1 ab 2008 vorsieht, abweichen. Dies berichtet zumindest das Fachmagazin 'auto motor und sport' in seiner ab morgen im Handel erhältlichen Ausgabe.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Spaltet sich Jean Todt mit Ferrari schon bald von der 'GPWC' ab?

Demnach soll Ferrari bei einer Sitzung der 'GPWC'-Mitglieder in Hockenheim eine sofortige Sonderzahlung von 100 Millionen Dollar gefordert haben, um weiterhin an Bord zu bleiben. Hintergrund: Schon im Vorfeld wurde für einen späteren Zeitpunkt eine Überweisung an den Traditionsrennstall aus Maranello geplant, da ohne Ferrari jede Serie - sei es nun die Formel 1 oder die geplante Meisterschaft der 'GPWC' - wertlos sein würde.#w1#

Offenbar haben BMW, Mercedes, Renault und Ford die Forderung der Italiener jedoch nicht akzeptiert, weshalb nun in der 'GPWC' ein interner Machtkampf entbrannt sein dürfte. Sollte sich Ferrari aus der Interessensvereinigung verabschieden, so wäre die Schlagkraft der anderen Hersteller mit einem Schlag ernsthaft reduziert. Hinter vorgehaltener Hand wird indes gemunkelt, dass Bernie Ecclestone den Roten aus Maranello dafür einen nicht näher spezifizierten Geldbetrag angeboten haben soll.

Dass Ferrari plötzlich so auf die finanziellen Belange pocht, hat mit der Krise der Fiat-Gruppe zu tun - seit Maserati übernommen wurde, macht der Konzern pro Halbjahr knapp 60 Millionen Euro Verlust. Durch Sponsoren verdient das Ferrari-Team zwar geschätzte 200 Millionen Dollar pro Jahr, der Rennbetrieb kostet jedoch deren 350. Die bis vor kurzem regelmäßigen Zahlungen des Fiat-Konzerns fallen nun wohl weg, daher muss der Rennstall nach neuen Einkommensquellen suchen.

In dieses Bild passt auch der Kurs von Ferrari-Boss Jean Todt, der seit einigen Wochen auffällig klar hinter den von der FIA vorgeschlagenen Regeländerungen steht, während man in der Vergangenheit diesbezüglich oft auf Konfrontationskurs mit dem Weltverband gegangen ist.