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  • 31.01.2009 14:42

  • von Roman Wittemeier

Wegen KERS: Streckenposten in Sorge

Wegen der möglichen Gefahren bei einem Unfall mit dem Hybridsystem KERS äußern einige Streckenposten erhebliche Bedenken

(Motorsport-Total.com) - Für die Teams steht bezüglich KERS zurzeit die Performance und Zuverlässigkeit der Systeme im Vordergrund. Sobald die Hybridtechnik Vorteile bei den Rundenzeiten verspricht, soll die Technik in die aktuellen Formel-1-Boliden eingebaut werden. Doch abseits der Rennställe gibt es Bedenken. Durch den Aufsehen erregenden Zwischenfall in der Boxengasse von Jerez, als ein BMW Mechaniker durch einen Stromschlag niedergestreckt wurde, sind die Streckenposten in Sorge.

Titel-Bild zur News: Hochspannung Zeichen Warnung

Auf den Formel-1-Fahrzeugen kleben neuerdings Warnhinweise wegen KERS

In Großbritannien haben sich einige Streckenposten bei den Kollegen von 'GPUdate.net' gemeldet und ihre Befürchtungen zum Ausdruck gebracht. Die Fragen: Wird KERS nach einem Unfall zur Gefahr? Sind Schwungräder ausreichend abgesichert? Steht die Karosserie eines Boliden möglicherweise unter Strom? Im Falle eines Falles muss ein Streckenposten schnelle Hilfe bieten und darf nicht zuerst ein Merkheft für KERS lesen müssen.#w1#

Die FIA hat vorgesorgt. Der Automobil-Weltverband versprach, alle Streckenposten am Grand-Prix-Wochenende mit entsprechenden Schutzhandschuhen auszustatten, damit keine Stromschläge erlitten werden können. "Es gibt rund 350 betroffene Leute am Renntag in Silverstone. Sollen wir alle diese Handschuhe anziehen?", schrieb ein erfahrener Streckenposten, der auch 2009 freiwillig seinen Dienst in Silverstone ableisten möchte.

"Ich sehe das noch nicht. Wahrscheinlich bekommen wir per Post einige Paar Handschuhe geschickt. Dann haben wir vielleicht 26 Paar Handschuhe für alle zusammen. Das ist ein großes Problem, wo doch an jeder einzelnen Station schon sechs bis zehn Personen stehen", hieß es von dem anonymen Schreiber weiter. Angeblich wollen sich die Streckenposten gemeinsam mit einem Sicherheitsappell an die FIA richten.