• 04.09.2003 15:38

  • von Fabian Hust

Weber: "Das ist nicht gut für meinen Kreislauf…"

Schumacher-Manager Willi Weber gibt zu, dass der enge Titelkampf nervenaufreibend ist, gibt sich aber zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Während Ralf Schumacher drei Rennen vor dem Ende der Saison nur noch theoretische Titelchancen hat, führt Bruder Michael die Meisterschaftswertung immer noch hauchdünn an. Natürlich drückt Manager Willi Weber jetzt insbesondere "Schumi I" fest die Daumen, auch wenn ein sechster Titel für ihn finanziell nicht so reizvoll wäre wie der erste Meisterschaftsgewinn mit Ralf Schumacher: "Michaels sechster Titel würde keinen Cent bringen, nur die statistische Gewissheit, dass er der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten wäre", erklärte der Schwabe in einem Interview mit der 'Autobild motorsport'.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Manager Willi Weber

Michael Schumacher und Willi Weber brauchen derzeit starke Nerven

"Komplett schief" lief laut Weber der Ungarn-Grand-Prix, dennoch ist der Schumacher-Manager weit davon entfernt, in Panik zu verfallen: "Wir brauchen jetzt einen kühlen Kopf - keinen Notplan. Wir haben schon genug Notlagen miterlebt. Das nächste Rennen kann ganz anders aussehen. Und kein Titelkampf verläuft wie der andere", so Weber, der sich zuversichtlich zeigt, dass Ferrari die notwendigen Schritte einleiten kann, um wieder zurückschlagen zu können. "Ich erinnere mich noch gut an 2002. Da haben alle geschrien, dass es keine Spannung mehr gebe in der Formel 1. Jetzt ist sie da, und wieder schreien alle, reden Krisen herbei. Alles Nonsens."

Einige Kritiker hatten zuletzt gar behauptet, Michael Schumacher gebe nicht mehr alles, nur weil er im Qualifying ein paar Mal hinter Rubens Barrichello stand. Für Weber sind das alles nur Sensationsberichte: "Er gibt nicht auf, bis zur letzten Runde nicht. Ich kenne ihn. Die prekäre Lage gibt ihm sogar einen Extra-Kick", glaubt Weber. "Er liebt den Wettbewerb. Mir war nach der Einführung der neuen Punkteregel klar, dass man nach einem Totalausfall oder zwei schlechten Rennen nur schwer wieder aufschließen kann. Aber dass es so eng zugeht, ist nicht gut für meinen Kreislauf?"

Allerdings ist es nicht die erste nervenaufreibende Saison für Weber und Schumacher, wie der Stuttgarter zu bedenken gibt: "Überlegen Sie mal, was er schon alles hinter sich hat: 1994 nach Disqualifikationen Weltmeister mit nur zwölf Rennen, dann mit Ferrari mehrfach knapp gescheitert. Dann der Beinbruch 1999, die Wahnsinns-Saison gegen Mika Häkkinen 2000, der Durchbruch mit Ferrari. Ich glaube nicht, dass ihn noch irgendetwas umwerfen kann."