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  • 04.09.2003 15:16

  • von Marco Helgert

Ecclestones Vision eines Formel-1-Wochenendes

Bernie Ecclestones Vorschlag für 2004: Gemischte Qualifikationen, Zeitenaddierung und weniger Testfahrten

(Motorsport-Total.com) - Zugegeben, die diesjährige Saison verbreitet alles andere als Langeweile, aber gerade die Fans an den Strecken sind von den Regeländerungen zu Beginn der Saison nicht hellauf begeistert. Durch den Wegfall des Warm Ups, welches bisher die Zuschauer auf den Tribünen auf die Formel 1 einstimmte, besteht der Sonntag besteht aus einem Warten auf das Rennen. Darüber hinaus ist ein Einzelzeitfahrten mit dem Benzin für das Rennen für die Fans zu unübersichtlich ? zu viel Rätselraten, wer am meisten oder am wenigsten Benzin im Tank hat.

Titel-Bild zur News: Parc Fermé

Das Parc Fermé soll in der Nacht zum Sonntag leer stehen

Bernie Ecclestone möchte dieser Entwicklung nun entgegentreten. Sein Vorschlag für ein Formel-1-Wochenende soll den Fans wieder mehr Transparenz geben. Auch Niki Lauda unterstützt diese Aktion. "Wir haben derzeit das größte Qualifying-Chaos, das die Formel 1 je erlebt hat. Wir müssen mehr an die Fans denken und ein einfaches System schaffen, das jeder sofort versteht", wird der Ex-Formel-1-Weltmeister vom 'Kicker' zitiert.

Und so sieht Ecclestones Vorschlag aus: Testfahrten bleiben vor dem ersten und nach dem letzten Saisonrennen unreglementiert. Innerhalb der Saison darf jedes Team jedoch nur 20 Testtage in Anspruch nehmen. Die gleiche Einschränkung haben in diesem Jahr bereits die Teams, die das Heathrow-Abkommen unterzeichneten und somit am Freitag eines Grand-Prix-Wochenendes zwei Stunden testen dürfen.

Die Testfahrten am Freitag sollen dafür gestrichen werden, der Freitag soll in Zukunft den Teams jedoch vier Stunden Freies Training zur Verfügung stellen. Ein Qualifying am Freitag soll es hingegen nicht mehr geben. Am Samstag soll es dann zwei Qualifyings geben, die jeweils 30 Minuten dauern sollen. In jedem Training soll ein Fahrer mindestens sechs, höchstens neun (oder auch zwölf) fahren dürfen.

Die schnellsten Zeiten beider Sessions werden addiert und ergeben die vorläufige Startaufstellung für den Sonntag. Vor dem Rennen am Sonntag findet dann die abschließende Qualifikation statt. Hier müssen die Fahrer bereits mit der Benzinladung für das Rennen antreten und haben nur eine schnelle Runde zur Verfügung. Die erreichte Zeit wird mit dem Ergebnis des Vortages addiert.

Zu erwarten ist, dass diese Idee wohl nicht komplett umgesetzt werden wird. Gerade hinsichtlich der Testbeschränkungen werden sich die Top-Teams schwer tun. Sollten sich die Teams jedoch nicht einigen können, so könnte wieder die FIA die Änderungen in die Hand nehmen. Ähnlich verlief es auch zu Beginn der diesjährigen Saison.