• 04.09.2003 14:41

  • von Marcus Kollmann

Ferrari-Präsident droht mit Rückzug aus der Formel 1

Luca di Montezemolo schließt nicht mehr aus, dass sich Ferrari möglicherweise aus der Königsklasse zurückziehen wird

(Motorsport-Total.com) - Egal wie der Kampf um die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft in diesem Jahr ausgehen wird, der große Verlierer der Saison 2003 steht bereits fest und heißt Ferrari.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo

di Montezemolo schließt einen Rückzug aus der F1 gegenwärtig nicht mehr aus

Auf den Rennstrecken von der Michelin-bereiften Konkurrenz eindeutig geschlagen und im letzten Rennen mit einer Überrundung gedemütigt, hat das italienische Team mit seiner Beanstandung der Breite der Michelin-Reifen nicht nur für viel Aufregung gesorgt, sondern dafür auch teils heftige Kritik einstecken müssen.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat angesichts der Negativ-Presse nun sogar offen mit einem Rückzug des seit 1950 an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmenden Teams gedroht. "Wir denken nicht daran, die Formel 1 zu verlassen. Aber wir sind auch nicht gezwungen, dabei zu bleiben", erklärte der Italiener gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' und brachte zum Ausdruck, dass er nicht nachvollziehen könne warum man selbst als schlechter Verlierer hingestellt wird, wo man selbst doch nur auf einen Regelverstoß hingewiesen habe.

Ob es sich bei der Rückzugsdrohung nur um eine Verzweiflungstat handelt, um vom eigentlichen Thema abzulenken, oder einen Versuch wieder etwas Ruhe einkehren zu lassen, oder diese ernst gemeint ist, wird sich zeigen müssen. Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass unabhängig von den Vorwürfen gegen Michelin und seine Partner, keiner der Betroffenen, allen voran Ferrari, mit einer weißen Weste aus dieser Angelegenheit herauskommt.

Triumphiert nach 16 WM-Läufen schlussendlich ein Michelin-Pilot und ein Michelin-Team, wird es den Vorwurf geben, dass dies nur mit den nicht legalen breiteren Reifen möglich wurde. Verteidigen Ferrari und Michael Schumacher die Weltmeisterschaft, wird es Vorwürfe geben man habe den Ausgang der WM gezielt manipuliert.

Patrick Head wundert sich jedenfalls über den Zeitpunkt den Ferrari gewählt hat um mit seinen Beweisen an die FIA heranzutreten. "Ferrari ist schon immer sehr geschickt gewesen wenn es darum ging Veränderungen die im eigenen Sinne sind durchzusetzen. Vielleicht gehört das aber zur Formel 1 dazu", so der Kommentar des Technischen Direktors von BMW-Williams.

Den Vorwurf, dass man den Ausgang der Weltmeisterschaft 2003 beeinflussen wolle, weisen die Italiener und Bridgestone aber von sich. Man hätte zwar bereits schon seit längerem Vermutungen gehabt, diese jedoch nicht beweisen und deshalb nicht schon früher etwas unternehmen können.

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