• 09.05.2011 16:29

  • von Stefan Ziegler

Webber wünscht sich eine Flagge für die Ehrenrunde

Red-Bull-Fahrer Mark Webber würde als Rennsieger gerne seine Landesfahne in den Fahrtwind halten - Fahrer-Freundschaften gibt es heute kaum noch

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber fährt gerne in der modernen Formel 1 und genießt seinen Beruf in vollen Zügen, doch der australische Rennfahrer findet auch viel Gefallen am Motorsport der Vergangenheit. Früher sei das Verhältnis der Piloten untereinander ganz anders gewesen, betont der 34-Jährige und merkt an, dass die Grand-Prix-Fahrer damals noch viel mehr Freiheiten hatten als heutige Formel-1-Piloten.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber macht sich Gedanken über die Zustände im Formel-1-Fahrerlager

Dies betreffe zum Beispiel die Auslaufrunde nach einem Rennerfolg. "Vor einigen Jahren durfte der siegreiche Fahrer auf der Ehrenrunde noch seine Landesflagge zeigen. Das war klasse", findet Webber. "Es war immer ein großartiger Augenblick, Ayrton Senna mit der brasilianischen Fahne oder Nigel Mansell mit dem Union Jack zu sehen. Das war eine richtig gute Nachricht für den Sport."

"Es sah stark aus und zeigte Leidenschaft. Jetzt sieht die Prozedur bei der Siegerehrung so aus, dass man den Helm auszieht, zum Treppchen spurtet und herunterhetzt. Boom, boom, boom - und dann gehen wir nach Hause", gibt der Australier bei 'Formula1.com' zu Protokoll. Aus diesem Grund könne man auch nicht von wirklichen Freundschaften unter den Fahrern im Formel-1-Starterfeld sprechen.


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei


So etwas gibt es laut Webber "kaum noch". Es sei "ein schwieriges Thema", fügt der Red-Bull-Pilot hinzu. "In den 1970er-Jahren, als Fahrer noch tödlich verunglückten, war der Respekt untereinander deutlich größer. Es gab eine bessere Kameradschaft, mehr Zusammenhalt. Das ist nun anders, weil man sich nicht mehr so oft sieht. Wir haben diese Motorhomes und sind förmlich weggesperrt."

"Wir steigen ins Auto, kommen zurück und fahren anschließend nach Hause. Man könnte natürlich sagen: Wir Fahrer haben die Chance, das zu ändern. Nur: Wenn ich mit Fernando reden will und ins Motorhome von Ferrari gehe, brodelt es in der Gerüchteküche. Dann haben wir Schwierigkeiten und das macht es knifflig", stellt Webber heraus und merkt an: "Der Sport hat sich einfach verändert."

"Heutzutage verbreiten sich Gerüchte doch in Windeseile. Da beginnen die Probleme", meint der langjährige Formel-1-Pilot. "Natürlich könnten wir Fahrer da etwas ausrichten, doch andererseits gibt es da kleine Dinge, die ich gerne umsetzen würde." Beispielsweise, dass der Sieger nach der Zieldurchfahrt wieder mit seiner Landesflagge jubeln darf, ohne mit einer Strafe rechnen zu müssen...