Alonso: "Bin nicht hier, um Freundschaften zu schließen"

Fernando Alonso ist mit seiner Rolle als Ferrari-Pilot mehr als zufrieden und macht deutlich, dass er nur der Titel wegen in der Formel 1 fährt

(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso im Anschluss an die Saison 2009 von Renault zur Ferrari wechselte, erwartete der Spanier eigener Aussage zufolge "ein legendäres Team voller Magie". "In Wahrheit ist es noch viel besser, als ich es mir vorgestellt habe", wird Alonso von der 'Marca' zitiert. Seine Liebe zum italienischen Rennstall sei so groß, dass er keinerlei Bedürfnisse hegt, für ein anderes Team anzutreten. "Hier genieße ich es sogar, Zweiter, Achter oder 23. zu werden", so der zweifache Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso fühlt sich bei Ferrari rundum wohl und will noch einige Titel erringen

In der Vergangenheit hat es immer wieder Hinweise gegeben, wonach Alonso dass Dasein als Formel-1-Pilot nicht nur genießt. Die Tatsache, dass es in der Königsklasse nicht allein um den Sport geht, ist ihm nach wie vor ein Dorn im Auge: "Hand aufs Herz: Es ist kein echter Wettbewerb. Die Autos sind nicht gleich und auch die Regeln sind nicht für alle gleich." Dies müsse man allerdings akzeptieren und als Teil des Charmes der Formel 1 ansehen, so der Ferrari-Pilot.

Freundschaften zählen nicht

Doch Alonso ist ohnehin nicht im Grand-Prix-Sport unterwegs, um Freundschaften zu schließen, wie er sagt. "Darum geht es nicht im Rennsport. Ich bin hier, um viele Titel zu gewinnen", so die unmissverständliche Ansage des Spaniers. "Schauen wir einfach mal, ob ich genug davon gewinne, um in Erinnerung zu bleiben." Sollte dies nicht der Fall sein, so würde er angesichts seiner Erfahrungen bei Ferrari auch so glücklich abtreten.

Vom reinen Fahrgefühl her war das Auto, was Alonso bisher am meisten beeindruckt hat, allerdings kein Ferrari, sondern der Renault aus der Saison 2005. "Durch den Reifenkrieg zwischen Bridgestone und Michelin waren wir damals einige Sekunden schneller. Und das obwohl wir bereits über 900 PS verfügten", erinnert sich der Spanier an die Saison, in welcher er seinen ersten WM-Titel gewinnen konnte. Den Renault des Jahrgangs 2009 behält er hingegen als "das schlimmste Auto" in Erinnerung. "Dennoch habe ich es damit auf das Podium in Singapur geschafft", merkt er an.

Testfahrerjob bei Ferrari stand im Raum

Als Alonso vor zehn Jahren seine Formel-1-Karriere bei Minardi begann, bestand eigener Aussage zufolge auch die Möglichkeit, beim Team von Alain Prost anzudocken. Der französische Rennstall war zu jener Zeit mit Ferrari-Motoren unterwegs, weshalb die Möglichkeit eines Testvertrags bei den Roten im Raum stand. Letzten Endes entschied sich der Neuling für einen Wechsel zum anderen französischen Team, Renault.

"Das Angebot vom Prost-Team war da, aber sie konnten mir nichts garantieren. Ich hätte für Ferrari testen können, vielleicht hätte ich aber auch in die Formel 3000 zurückgehen müssen, wenn es nicht geklappt hätte", sagt Alonso, der die Entscheidung, als Testfahrer bei Renault anzuheuern, rückblickend nicht bereut.