• 19.05.2005 18:53

Webber: "Wir müssen schneller werden"

Der BMW WilliamsF1 Team Fahrer über den Verlauf des ersten Tages in Monaco, die Gefahr bei Testfahrten und den Tunnel in Monte Carlo

(Motorsport-Total.com) - Frage: "David Coulthard kritisierte vor ein paar Tagen die Sicherheitsvorkehrungen bei einigen Testfahrten. Welche Maßnahmen müssen getroffen werden?"
Mark Webber: "Das alles begann mit dem Unfall von Ralf Schumacher im vergangenen Jahr in Indianapolis. Sein Auto blieb in einer ungünstigen Position zwischen der Strecken- und der Boxenmauer liegen. Für uns Fahrer warf das einige Fragen auf, und wir fragten Max Mosley (FIA-Präsident; d. Red.) was wir verbessern könnten. Nun suchen wir gemeinsam mit der FIA nach Standards. Natürlich gibt es viele enthusiastische Marshals, die jeden Tag ihre Zeit opfern, aber so ein Testtag ist für sie lang. Sie stehen bei klirrender Kälte im Winter oder bei sengender Hitze im Sommer an der Strecke."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber macht sich wegen der moderaten Zeiten am Donnerstag kaum Gedanken

"Aber bei den Rennen ist die medizinische Versorgung ideal. Bei den Tests, wenn wir neue Teile testen und wirklich viel fahren, sind wir etwas dünn abgesichert. Das muss schnell angegangen werden, und ich bin mir sicher, dass dies auch gemacht werden wird. Alle Fahrer stehen in dieser Frage zusammen, wir haben auch einige Strecken benannt, auf denen die allgemeine Sicherheit verbessert werden sollte. Für uns Fahrer ist das im Moment sehr wichtig."#w1#

Frage: "Kommen wir zu diesem Wochenende. Wie lief es heute am ersten Tag für dich?"
Webber: "Ziemlich gut. Ich weiß jetzt nicht genau, wie es ausgegangen ist. Ich hatte nach dem 2. Freien Training eine Besprechung mit den Ingenieuren und kam dann gleich hier her. Aber es sieht gut aus, wir müssen schneller werden, keine Frage, aber alle fahren am Freitag unterschiedliche Programme und wir waren schon oft am Freitag weit hinten, standen aber am Samstag ordentlich da. Aber es gibt einige Dinge am Auto, die wir verbessern müssen. Zusammen mit BMW müssen wir noch etwas finden, um die Pace zu verbessern. Das Team in Bestform ist wohl McLaren-Mercedes, die in Barcelona eine gute Arbeit ablieferten. Diese Strecke hier ist natürlich völlig anders, aber sie scheinen wieder in einer ähnlichen Form zu sein. Sie haben die gleichen Reifen wie wir, daher sind sie der Maßstab."

Frage: "In Barcelona hat dich Giancarlo Fisichella recht klar ausgebremst. Konntest du in den Spiegeln nicht erkennen, dass er an dir vorbeigehen wird?"
Webber: "Ich war überrascht, dass ich in überhaupt so lange hinter mir halten konnte. Giancarlo hatte da sehr viel Geduld, aber schlussendlich hatte er mich. Ich hatte einige Probleme mit Vibrationen am linken Vorderrad. Aber der 44. Runde hatte dies auch Auswirkungen auf meine Pace. Die Vibration begann schon in der 34. Runde, aber erst in der 44. wirkte es sich aus. Gerade in Barcelona war das schwierig, denn es gibt viele, schnelle Rechtskurven. Ich musste das Beste daraus machen und Giancarlo war zu diesem Zeitpunkt einer der Schnellsten auf der Strecke. Auf dieser Strecke ist Überholen nicht einfach, aber vielleicht hat er seinen Motor kurzzeitig stärker belastet für diesen Angriff. Er kam auch besser aus der letzten Kurve heraus, die für mich mit den Problemen sehr schwierig war. Es wäre schön gewesen, Fünfter zu werden, aber wir hatten letztlich Glück, den Grand Prix überhaupt zu beenden."

Frage: "Was ist mit dem Tunnel hier, bereitet er aus Sicht der Fahrer Probleme? Wie staubig ist es und wie viel kann man im Tunnel tatsächlich sehen?"
Webber: "Das ist gar nicht so schwierig. Es gibt einen Lichtwechsel, was uns in normalen Rechtskurven eher selten unterkommt, man muss den Einlenkpunkt ziemlich genau erwischen. Man hat bei Fernando Alonso im vergangenen Jahr gesehen, dass es schwer wird, wenn man einmal von der Ideallinie abkommt, dann kommt man nicht mehr zurück. Wenn man durch den Tunnel läuft, dann sieht man nur eine lange, lange Rechtskurve, die dann etwas stärker abknickt. Und genau das ist der Reiz für uns. Diesen Punkt muss man gut erwischen, daher müssen wir etwas früher einlenken, nah an die innere Begrenzung heranfahren und dann das Auto ein wenig laufen lassen. Im Tunnel regnet es ja nicht, aber im Nassen wäre es eine wirklich schwierige Kurve. Im Trocknen ist sie in Ordnung."