Donnerstagsbestzeit für WM-Leader Alonso in Monaco

Ein Unfall von Massa am Ende rettete Fernando Alonso die Bestzeit am Donnerstag in Monaco - Wurz Zweiter, Schumacher mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - Monaco gilt als das Highlight des Formel-1-Kalenders - und zumindest am heutigen Donnerstag wurde das kleine Fürstentum an der prachtvollen Côte d'Azur diesem Ruf voll und ganz gerecht: Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen von bis zu 27 Grad und recht gut gefüllten Tribünen wurde von den neun anwesenden Teams unterhaltsamer Sport geboten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso beim Herausfahren aus der Boxengasse heute in Monaco

Bestzeit sicherte sich WM-Leader Fernando Alonso, der eine Zeit von 1:15.835 in den durchschnittlich 40 Grad heißen Asphalt brannte und mit 27 Runden auch zu den fleißigeren Stammpiloten des Nachmittags zählte. Der Renault-Pilot hätte sogar noch schneller fahren können, wurde aber kurz vor Schluss nach absoluter Zwischenbestzeit in Sektor eins von einem Jordan-Toyota aufgehalten. Insgesamt scheint sein französisch-britisches Team aber sehr gut aufgestellt zu sein.#w1#

Massa nach schwerem Unfall unverletzt

McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz (24 Runden) wollte am Ende noch einmal auf Zeitenjagd gehen, kam aber nicht mehr dazu, seinen zweiten Platz mit nur 0,077 Sekunden Rückstand zu verbessern. Grund dafür war ein schwerer Abflug von Felipe Massa (8./+ 1,079/19 Runden): Der Brasilianer verlor seinen Sauber-Petronas zwei Minuten vor Schluss in der Sainte Devote außer Kontrolle und schlug seitlich in die Leitplanken ein. Wegen der gelben Flaggen schob er somit ungewollt der Offensive auf die Bestzeit einen Riegel vor.

Es passierten aber noch weitere Zwischenfälle: Christijan Albers (22./Minardi-Cosworth/+ 6,327/15 Runden) verlor bei voller Fahrt seine Trinkflasche, ehe er am Casino später auch noch seinen Frontflügel zerlegte. Tiago Monteiro (20./Jordan-Toyota/+ 4,449/31 Runden) machte beinahe Bekanntschaft mit den Leitplanken in der Hafenschikane, während Mark Webber (12./BMW WilliamsF1 Team/+ 1,587/30 Runden) an selber Stelle einen spektakulären Drift gerade noch abfangen konnte. Schließlich leistete sich auch Christian Klien (17./Red-Bull-Cosworth/+ 2,980/23 Runden) einen Mauerkuss samt kaputtem Frontflügel auf der Geraden zwischen Casino und Mirabeau.

Red-Bull-Cosworth mitten in der Weltspitze

Besser als Klien erging es dem Teamkollegen des Österreichers, David Coulthard, der 21 problemlose Runden abspulte und am Ende nur 0,349 Sekunden Rückstand hatte. Vitantonio Liuzzi (+ 0,805/27) bestätigte die tadellose Performance der 'Star-Wars'-Boliden zum Auftakt im Kurvengeschlängel von Monaco als Siebenter. Zwischenzeitlich lag Liuzzi sogar ein paar Minuten in Führung.

Giancarlo Fisichella (Renault/+ 0,684/32 Runden) wurde solider Vierter, gefolgt von Juan-Pablo Montoya (+ 0,699/21 Runden) und Kimi Räikkönen (beide McLaren-Mercedes/+ 0,723/26 Runden). Hinter Liuzzi komplettierten Massa, der im Toyota heute machtlose Ralf Schumacher (+ 1,082/24 Runden) und dessen Teamkollege Ricardo Zonta (+ 1,211/35 Runden) die Top 10.

Pech hatte Michael Schumacher (11 Runden), der mit Handlingproblemen zu kämpfen hatte, am Hafen einmal von der Strecke abkam und im letzten Drittel überhaupt nicht mehr ins aktive Fahrgeschehen eingreifen konnte. Zwar wirkte sein Ferrari/Bridgestone-Paket an und für sich konkurrenzfähig, schlussendlich reichte es aber nur zu Platz elf mit mehr als einer Sekunde Rückstand. Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,828/25 Runden) wurde gar nur 15.

BMW WilliamsF1 Team am Donnerstag noch zurückhaltend

Das BMW WilliamsF1 Team kam mit Mark Webber (+ 1,587/30 Runden) und Nick Heidfeld (1,832/29 Runden) nicht über die Positionen zwölf und 16 hinaus, während auch Toyotas Jarno Trulli mit 1,652 Sekunden Rückstand nach 28 Runden als 13. ungewohnt viel an Boden einbüßte. Jacques Villeneuve (14./+ 1,671/27 Runden) erging es etwas besser, an seinen Sauber-Petronas-Teamkollegen Massa kam der Weltmeister von 1997 aber dennoch bei weitem nicht heran.

Auf den hinteren Rängen sorgte Patrick Friesacher (Minardi-Cosworth) für hochgezogene Augenbrauen, denn der Österreicher brummte seinem Teamkollegen Albers nicht weniger als 2,575 Sekunden Rückstand auf. Für ihn selbst bedeutete das Rang 19 nach 26 Runden, sogar vor beiden Stammpiloten von Jordan-Toyota - von denen Karthikeyan allerdings lange an der Box zuwarten musste - und nur wenige Tausendstelsekunden hinter Donnerstagstester Robert Doornbos (Jordan-Toyota).

Donnerstagsergebnis muss für das Rennen nichts bedeuten

Was das heutige Resultat für den weiteren Verlauf des Wochenendes bedeutet, ist momentan noch schwer einzuschätzen, fest steht aber, dass Renault mit dem R25 für den kurvenreichen Kurs von Monaco sehr gut aufgestellt ist. Auch McLaren-Mercedes machte einen starken Eindruck, während über Ferrari noch ein großes Fragezeichen hängt. Immerhin dürfte aber Bridgestone hier wesentlich besser zurechtzukommen als zuletzt beim Grand Prix von Spanien.

Der morgige Freitag ist in Monaco traditionell trainingsfrei. Das Programm wird erst am Samstagmorgen mit dem dritten und vierten Freien Training über jeweils 45 Minuten fortgesetzt.