Webber verteidigt seine Misserfolge von 2005
2005 blieb Mark Webber hinter den Erwartungen zurück, doch Zweifel an seiner Klasse als Rennfahrer will er nun wieder vom Tisch wischen
(Motorsport-Total.com) - Mit 36 Punkten belegte Mark Webber 2005 den zehnten Gesamtrang in der Fahrer-WM - sicher nicht das Ergebnis, das er sich vor seinem Wechsel zu Williams erwartet hatte. Auch die Medien hatten den Australier mit Vorschusslorbeeren überhäuft, weshalb nachvollziehbar ist, dass sein Image angesichts der mageren Resultate enorm gelitten hat.

© Williams
Mark Webber wurde vergangenes Jahr seinen eigenen Erwartungen nicht gerecht
Bis dahin war Webber stets als einer der besten Nachwuchspiloten der Welt gehandelt worden, schließlich empfahl er sich erst bei Minardi und später bei Jaguar speziell im Qualifying immer wieder mit unwiderstehlichen Leistungen für höhere Aufgaben. Dass er 2005 gegen den speziell von den britischen Medien nicht allzu hoch eingeschätzten Nick Heidfeld trotz dessen Verletzungspause nur um sechs Punkte Oberhand behielt, kam daher für viele relativ überraschend.#w1#
Unter Druck leistete sich Webber einige Fehler
Als gegen Saisonmitte der Druck auf den Schultern des 29-Jährigen immer größer wurde, erlaubte er sich auch den einen oder anderen Fehler, doch die Kritik, er sei für solche Patzer anfällig, wies er diese Woche scharf zurück: "Diese Zwischenfälle hat es bei Jaguar nicht gegeben. Letztes Jahr sind mir ein paar unterlaufen, aber das bin eigentlich nicht ich. Ich will ein konstanter Faktor sein und nach Möglichkeit immer vorne, aber manchmal muss man auch Verluste hinnehmen", verteidigte sich Webber.
Dennoch unterhielt er sich mit Frank Williams und Patrick Head, als gegen Saisonmitte überhaupt nichts mehr voranging. Diese Diskussion sei aber recht konstruktiv verlaufen: "Es ist gut, dass wir miteinander ehrlich sein können", sagte der 68-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Es hat auf beiden Seiten Dinge gegeben, die man besser hätte machen müssen, aber ich denke, dass wir am Saisonende ja bessere Leistungen gesehen haben."
Pizzonia sah gegen Webber bei Jaguar kein Land
"In meinem ersten Jaguar-Jahr", versuchte Webber, die Kritik an seinen schlechten Resultaten weiter zu entkräften, "haben alle gesagt, dass mich Antonio Pizzonia wegblasen würde, aber in Wahrheit ist es umgekehrt gelaufen. So habe ich mich damals bei Jaguar behauptet, und dann wurde Williams auf mich aufmerksam. Okay, letztes Jahr hat es nicht geklappt, gar keine Frage, aber diese Saison sollte eigentlich die beste meiner bisherigen Karriere werden."
Der Australier hat mit dem um neun Jahre jüngeren Nico Rosberg zwar einen extrem talentierten Teamkollegen an seiner Seite, der ihm durchaus zusetzen könnte, gilt bei Williams aber als sehr beliebt und gefestigt, weil er von der Mentalität her bestens zu den knorrigen Bossen des Rennstalls aus Grove passt. Außerdem sagt man ihm Kontakte zu Renault nach, wo sein Manager Flavio Briatore auf der Suche nach einem Nachfolger für Fernando Alonso ist...

