Webber und BMW-Williams: So hat alles angefangen...
Während der 'Terminator-3'-Premiere entstand der Kontakt zwischen Webber und Williams - Fisichella war als Teamkollege vorgesehen
(Motorsport-Total.com) - Das ehemalige Jaguar-Team bewarb im Laufe seiner kurzen Geschichte immer wieder auch Kinofilme, darunter auch 'Terminator 3' mit dem heutigen Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, in der Hauptrolle. Just während der Premiere des Actionstreifens in London knüpfte Mark Webber den Kontakt zu seinem heutigen Arbeitgeber Sir Frank Williams.

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Im Juli 2003 nahm BMW-Williams erstmals Kontakt zu Mark Webber auf
Webber, aufgrund von Sponsorenverpflichtungen bei der Premiere im Juli 2003 anwesend, verließ nach einigen Minuten gelangweilt die Vorstellung und ging stattdessen Mittagessen. Wenig später klingelte sein Handy - im Kinosaal natürlich ausgeschaltet - und Williams war dran: "Wenn ich im Film geblieben wäre, hätte ich das Handy nicht gehört", erinnerte sich der 28-Jährige. "Solche Dinge passieren nicht ohne einen Grund."#w1#
Ohne Montoyas Wutausbruch wäre Webber kein Thema gewesen
"Ich hatte gerade ein ganz mieses Rennen hinter mir, das schlechteste der Saison, aber Frank hat mir nur gesagt, dass ihm gefällt, wie ich fahre, und dass er ein Auge auf mich geworfen hat", so Webber. "Es war noch früh und wir haben uns nur kurz unterhalten. Ich hatte damals auch noch gar keine Ahnung, was mit Montoya und Schumacher passieren würde, aber mit Montoya hatten die Dinge schon ihren Lauf genommen und Frank suchte nach Ersatz."
Beim Grand Prix von Frankreich 2003 fühlte sich Montoya bekanntlich von BMW-Williams benachteiligt behandelt, weil der Boxenstopp seines Teamkollegen dem seinigen vorgezogen wurde, wodurch er möglicherweise die Chance auf den Sieg endgültig verspielt hatte. Stinksauer schimpfte der Kolumbianer nach dem Rennen die Verantwortlichen, rief McLaren-Boss Ron Dennis an und unterzeichnete ein paar Monate später seinen "Silberpfeil"-Vertrag.
Webber und Williams haben sich daraufhin "ein- oder zweimal alle zwei Monate" am Telefon unterhalten und ihre neuesten Informationen ausgetauscht. Der an den Rollstuhl gefesselte Brite und der junge Australier kamen sich dabei auch persönlich näher, fanden heraus, dass ihre Mentalitäten zusammenpassen und zogen konkret die Möglichkeit in Betracht, 2005 zusammenzuarbeiten - zu dem Zeitpunkt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.
Webber hat sich gegen Briatore durchgesetzt
"Ab Februar dieses Jahres habe ich alle zwei Wochen mit Frank telefoniert. Er hat mir erzählt, was bei ihnen so lief, und ich erzählte ihm, wie es mir bei Jaguar erging", gab der 28-Jährige zu Protokoll. "Ich war dann näher an einem Wechsel zu Renault dran als zu Toyota, aber ich selbst wollte immer zu Williams. Darüber hat es auch ein paar Diskussionen mit Flavio Briatore (Webbers Manager; Anm. d. Red.) gegeben, aber ich habe mich letztendlich durchgesetzt."
Briatore hatte schon im Sommer vor, Trulli zu feuern und entweder durch Webber oder durch Fisichella zu ersetzen - beide werden ja von ihm gemanagt. Fast gleichzeitig trat aber auch Williams mit einer Anfrage für Webber und Fisichella heran, was der Renault-Teamchef ablehnte. Williams entschied sich für Webber, der selbst ebenfalls unbedingt für den Rennstall aus Grove fahren wollte, und ließ Fisichella zu Renault ziehen.
Dass ihm Briatore beinahe Steine in den Weg gelegt hätte, ärgert Webber übrigens nicht: "Ich habe Flavio sehr viel zu verdanken. Er war immer sehr gut für mich und ohne ihn wäre ich heute sicher nicht in der Formel 1", sagte er. "Er versteht auch, warum ich unbedingt für Williams fahren wollte. Jetzt würde ich ihm im Gegenzug gerne ein paar gute Resultate schenken. Bis jetzt habe ich in der Formel 1 nichts erreicht, aber da kann noch jede Menge kommen."

