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Coulthard fühlte sich bei McLaren-Mercedes nicht wohl
Durch die frühzeitige Montoya-Verpflichtung fehlte es David Coulthard am nötigen Vertrauen, um weiter Top-Leistungen bringen zu können
(Motorsport-Total.com) - Sowohl McLaren-Mercedes als auch David Coulthard haben immer wieder beteuert, dass das Arbeitsklima während der Saison 2004 nicht von der frühzeitigen Montoya-Verpflichtung beeinträchtigt wurde, doch ganz spurlos dürfte die Situation doch nicht vorbeigezogen sein. Zumindest am betroffenen Fahrer hat genagt, dass er von seiner baldigen Ablöse wusste.

© xpb.cc
Strotzt vor Zuversicht: David Coulthard steht vor einem echten Neuanfang
Noch vor dem ersten Grand Prix des Jahres wurde Coulthard vom Team informiert, dass er sich für 2005 einen neuen Arbeitgeber suchen kann - keine ideale Voraussetzung, um in eine neue Weltmeisterschaft zu gehen. Der 33-jährige Routinier hat zwar immer wieder behauptet, dass er sehr wohl mit dieser Situation umzugehen wisse, umgekehrt gestand er nun aber ein, dass er sich auf einen unbelasteten Neuanfang bei Red Bull Racing freut.#w1#
"Das letzte Jahr war eines der schwierigeren meiner Karriere"
"Das letzte Jahr war eines der schwierigeren meiner Karriere, aber um volle Leistung bringen zu können, muss man auch das richtige Umfeld haben", erzählte er dem 'Sunday Mirror'. "Ich war nicht im selben Umfeld wie meine direkten Konkurrenten. Sie waren sicher, fühlten sich gewollt und befanden sich damit in ganz anderen Ebenen unseres Sports. Das beeinflusst einen natürlich. Wäre es nicht so, würde die ganze Unterstützung durch die Teams ja nichts bringen."
Coulthard findet, dass er "unter den gegebenen Umständen" einen "brauchbaren" Job gemacht hat und betonte außerdem, dass sich an seiner Motivation und an seiner Arbeitseinstellung nie etwas verändert hat. Gleichzeitig versteht er aber, warum er die "Silberpfeile" verlassen musste: "2003 hat es Schwächen meinerseits gegeben, als ich mit dem Einzelzeitfahren einfach nicht zurechtkam. Dadurch waren sie gezwungen, so zu entscheiden, wie sie es schlussendlich getan haben."
Der Schotte hing nach seinem Rauswurf bei McLaren-Mercedes lange in der Luft, ehe er von Red Bull Racing unter Vertrag genommen wurde. Dabei sah es noch vor ein paar Wochen so aus, als würde er seine Karriere beenden müssen: McLaren-Mercedes wies ihm höflich, aber bestimmt die Tür, BMW-Williams grenzte den Kreis für das zweite Cockpit auf Heidfeld und Pizzonia ein und selbst 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz erteilte ihm zunächst eine Abfuhr.
Milton Keynes intervenierte zugunsten von Coulthard
Erst durch massive Intervention seitens der ehemaligen Jaguar-Führung um Tony Purnell und David Pitchforth erfolgte bei Red Bull Racing intern ein Umdenken, weshalb man Coulthard fix verpflichtet hat und seinen Teamkollegen aus dem Duo Klien/Liuzzi auswählen wird. Der neu gegründete Rennstall setzt damit auf eine ausgewogene Mischung aus Routine und Jugend und möchte sich - ähnlich wie BAR-Honda - in den nächsten Jahren Schritt für Schritt nach vorne arbeiten.
Auch Coulthard selbst hat sich BAR-Honda als Vorbild genommen - oder besser gesagt Jenson Button, seinen Landsmann: "Vor zwei Jahren haben sie Jenson gesagt, dass seine Karriere vorbei ist", erinnerte sich der Schotte an die verpatzte Renault-Zeit Buttons. "Dann ist er zu BAR gegangen und auf einmal hat er wieder einen guten Job gemacht. Schaut euch an, was er jetzt erreicht, wo das Team wieder hinter ihm steht. Das kann ich auch."

