• 30.03.2006 17:20

  • von Marco Helgert

Webber: Nur keine dummen Sachen

Auf eine Ankündigung eines Sieges kann man beim Williams-Piloten lange warten, der Australier wird sich auch künftig in Zurückhaltung üben

(Motorsport-Total.com) - Honda-Pilot Jenson Button kann ein Lied davon singen, wie man in den Medien behandelt wird, wenn man einige Zeit lang von Siegen redet, aber keine einfahren kann. Der Druck auf den Engländer wächst quasi von Rennen zu Rennen. Mark Webber steht auch unter Druck, doch der Australier verspricht keine Siege, sondern einfach sein Bestes - was letztlich aber auch zu Siegen führen soll.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber möchte einfach Woche für Woche sein Bestes geben

Zu seinen Bemühungen zählt auch die Rennvorbereitung, die einen Großteil seiner Zeit in Anspruch nimmt. "Dieser Sport ist sehr stressig, wenn man im Auto sitzt. Die Belastung auf den Körper und die G-Kräfte sind sehr, sehr hoch", so Webber im 'Sydney Morning Herald'. "Es ist, als ob man einen Jet fliegt. Aber auch Jetpiloten sind in einer guten Form und die Formel-1-Fahrer sind vom gleichen Schlag."#w1#

All seine Bemühungen sollen in großen Erfolgen enden, doch einfach wird das nicht. "Es ist eine zermürbende Meisterschaft", erklärte er. "Es gibt keine geschenkten Ergebnisse. Wir haben uns im Vorjahr hohe Ziele gesteckt und daran halte ich fest. Ich möchte rausgehen und meine Arbeit machen, dabei Podestplätze einfahren und vielleicht ein paar Rennen gewinnen."

Doch diesen Wunsch teilt er sich mit den Konkurrenten. "Viele andere wollen das auch, daher ist der Wettbewerb sehr, sehr, sehr eng und man muss Woche für Woche sein Bestes geben", so Webber, der jedoch Realist bleibt. "Zu sagen, wir gehen da raus und gewinnen, ist dumm. Wir werden kämpfen und wir werden eine Kraft sein, aber welche Rolle wir dabei spielen, wird sich am Sonntagnachmittag zeigen."

Ganz Australien wünscht sich wieder einen erfolgreichen Grand-Prix-Piloten, bisher konnten nur Alan Jones und Jack Brabham Rennen gewinnen. Letztgenannter möchte Webber nicht zusätzlich unter Druck setzen. "Mein Ratschlag ist einfach zu alt", so Brabham, der am Sonntag 80 Jahre alt wird. Gemeinsam betrachteten sie in Melbourne historische Rennfahrzeuge, darunter auch den Brabham-Repco BT19, mit dem Brabham 1966 Weltmeister wurde.

Das Auto kannte Webber bereits, denn es existiert ein Foto, auf dem der elfjährige Mark den Boliden zusammen mit seinem Vater auf einen Transporter schiebt. "Wenn ich das Foto jetzt betrachte, verliere ich mich in Bewunderung für das, was Männer wie Sir Jack auf der Strecke erreicht haben", so Webber. "Er hatte eine gute Balance zwischen dem Finden des Limits und der Selbstzurückhaltung. Daher ist er heute noch hier."