• 30.03.2006 17:07

  • von Adrian Meier

Trulli: "Der Freitag ist kein Spaß für die Fans"

Toyota-Pilot Jarno Trulli kritisiert die derzeitigen Regeln, die dazu führen, dass die Fans am Freitag die Stammpiloten kaum auf der Strecke sehen

(Motorsport-Total.com) - Bereits die ersten beiden Rennwochenenden haben gezeigt, dass in den Freien Trainings am Freitag nur sehr wenig Betrieb herrschte. Einzig die dritten Fahrer der Teams drehten fleißig ihre Runden, während die Einsatzpiloten Reifen und Laufleistung ihrer Motoren sparten und nur wenige Runden absolvierten. Nachdem deshalb bereits mehrere Fahrer und Teambosse Änderungen gefordert haben, hat sich nun auch Jarno Trulli kritisch über die bisherige Regelung geäußert.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist mit der derzeitigen Trainingsregelung nicht einverstanden

"Das ist kein Spaß für die Anhänger und die Fans, am Freitag zu kommen", meinte Trulli. "Das einzige, was man dagegen tun kann, ist, die Regeln für die Freitagstrainings zu ändern", ist der Toyota-Pilot überzeugt. Die meisten Teams schonen am Freitag ihre Motoren, um einen Defekt im Rennen oder eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze zu vermeiden. Auch Reifensätze, von denen jedes Team sieben Stück pro Fahrer und Wochenende zur Verfügung hat, werden gespart, um in Qualifying und Rennen aus dem Vollen schöpfen zu können.#w1#

Teams sparen Reifen und Motorlaufleistung

"Vielleicht fahre ich in der zweiten Session raus." Jarno Tulli

"Vielleicht fahre ich in der zweiten Session raus", kündigt Trulli bereits an, im ersten Freien Training überhaupt nicht auf die Bahn gehen zu wollen. Bei den derzeitigen Regeln sieht der Italiener keine Möglichkeit, die Situation für die Zuschauer zu verbessern: "So ist es nun einmal und wir müssen uns daran anpassen und versuchen, Reifen und Motorkilometer zu sparen."

Dabei bräuchte wohl gerade Toyota nach dem schwachen Start in die Saison und den schwerwiegenden Reifenproblemen mehr Zeit auf der Strecke, um sich optimal auf den Grand Prix vorbereiten zu können. Schließlich will man beim japanischen Rennstall endlich wieder bessere Ergebnisse einfahren als zuletzt: "Wir hoffen auf bessere Ergebnisse als in den vorherigen Rennen", sagt Trulli. "Wir haben zwar in Malaysia Punkte geholt, aber wir haben immer noch eine Menge Arbeit zu erledigen."

Kart-Rennen als Vorbereitung

Auf einen Favoriten für das Rennen am Sonntag wollte sich der Italiener unterdessen noch nicht festlegen: "Die Formel 1 ist schwer vorherzusagen, und alles kann passieren, aber sicherlich muss man auf Renault achten, denn sie sind derzeit am konkurrenzfähigsten, und der Rest kämpft hart, um an die Spitze zu kommen", erläutert der Toyota-Pilot seine Einschätzung des Kräfteverhältnisses.

Heute trat Trulli unterdessen in einem Kartrennen gegen den Meisterschaftsführenden der australischen V8-Supercars an, was ein Teil des Vorbereitungstrainings des Italieners darstellte: "Das hilft ein bisschen in Bezug auf die Fitness beim Fahren", meinte Trulli anschließend.