• 30.03.2006 13:56

  • von Marco Helgert

Webber schraubt die Erwartungen zurück

Der Williams-Pilot stellt sich dem Druck in seiner Heimat und sucht vor seinem Heimrennen keine Ausreden - Jack Brabham glaubt nicht an Webber-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Die Erwartungen in seiner australischen Heimat sind groß, doch Mark Webber möchte keine großen Töne spucken und von Siegen reden, wenn er gleichzeitig spürt, dass auf das Williams-Team noch schwerere Zeiten zukommen können. Doch nach 70 Grands Prix werden auch die Rufe in Australien lauter, die endlich den ersten Formel-1-Sieg fordern. Webber zeigt sich davon aber wenig beeindruckt.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber weiß, dass er seine australischen Fans kaum mit einem Sieg belohnen kann

Er selbst schätzt den Druck auf seinen Schultern als geringer als im Vorjahr ein, dennoch möchte er in seiner Heimat zumindest einen Podestplatz erreichen - dies schaffte bisher kein australischer Formel-1-Pilot bei seinem Heimrennen. "Aus den ersten zwei Rennen haben wir einen groben Überblick bekommen, viele Fragen wurden dadurch bereits beantwortet", erklärte er.#w1#

"Wahrscheinlich gibt es gar nicht so viel Druck, aber wenn ich meinen Helm aufsetze, könnte ich ohnehin überall fahren. Es ist ein weiteres Rennen und ich muss es wieder hinbekommen und das bestmögliche Ergebnis holen", fuhr er fort. Der Druck sei im Vorjahr, in seiner ersten Saison mit einem selbst erklärten Top-Team, weit größer gewesen. Der fünfte Platz wurde daher nicht ausgiebig gefeiert.

Zwar sei mehr in diesem Jahr durchaus möglich, doch ein Sieg ist wohl außer Reichweite. "Es ist ein sehr wettbewerbsfähiges Umfeld und viele Leute lieben es zu gewinnen", so Webber. "Wir bekommen, was wir verdienen - nicht mehr und nicht weniger. Niemand ist daran interessiert, eine Liste der möglichen Ausreden zu hören, warum es nicht passieren wird. Man muss einfach rausgehen und es machen."

Dass dies am Sonntag gelingen wird, daran zweifeln einige Beobachter, so auch Sir Jack Brabham, der am Renntag 80 Jahre alt wird. "Er fährt nicht das beste Auto", so der Formel-1-Weltmeister von 1959, 1960 und 1966 über Webbers Siegchancen. "Aber für das Auto, das er hat, schlug er sich bisher sehr gut. Ich denke nicht, dass er das Rennen gewinnen kann, aber wenn er auf das Podest kommt, wäre das schon sehr befriedigend."