• 30.03.2006 12:41

Webber: "Wissen, woran wir arbeiten müssen"

Vor seinem Heimrennen gerät der Williams-Cosworth-Pilot nicht in Euphorie, doch er wähnt das Team auch in Melbourne auf einem guten Pfad

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Im Vorjahr bist du bei deinem Heimrennen hier von Rang drei in der Startaufstellung auf Platz fünf gefahren. Kannst du in diesem Jahr besser abschneiden?"
Mark Webber: "Ich hoffe es, ja. Ich denke, dass der Wettbewerb in diesem Jahr ein wenig enger ist. Zu Beginn des Vorjahres war alles etwas breiter gestreut. Renault ist aber immer noch die Messlatte, sie werden an diesem Wochenende stark sein. Aber das Feld dahinter ist sehr, sehr eng, es gibt also die Chance, das zu verbessern. Es hätte ein starkes Rennen werden können, wenn wir im Vorjahr einen größeren Benzintank gehabt hätten. Nun ist alles neu, neue Tankanlagen, Motoren, Reifen. Es ist das erste Mal, dass ich hier einen Williams mit Bridgestone-Reifen fahren werde. Es gibt viel zu lernen, aber ich freue mich darauf, auch darauf zu sehen, wie die Longruns mit Alex im dritten Auto morgen verlaufen."#w1#

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hofft, dass Bridgestone auch bei kälterer Witterung zurechtkommt

Frage: "Wir haben von einigen Fahrern vernommen, dass sie Probleme hatten. Montoya musste auf seinen Motor aufpassen, Barrichello hatte Probleme mit den Bremsen. Glaubst du, dass ihr wieder zurückfallen werdet, wenn die anderen erst ihre Form gefunden haben, oder hattest auch du Probleme?"
Webber: "Wir stehen schon recht solide da. Ich fuhr meine ganze Formel-1-Karriere lang auf anderen Reifen, da musste ich in diesem Jahr schon etwas ändern. Speziell der Freitag in Malaysia präsentierte eine andere Situation als im Jahr davor, also musste ich am Samstag etwas härter arbeiten. Am Sonntag genoss ich das Rennen - natürlich nur bis zum Problem. Als Team haben wir uns gut geschlagen, ziemlich stark. Bei uns gibt es keine großen Probleme. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, wir kennen unsere Schwachstellen."

Wärmeres Wetter wäre Webber lieber

Frage: "Der Sonntag könnte kühler werden als bei den vergangenen zwei Rennen. Könnte das ein Vorteil für euch sein?"
Webber: "Uns wäre es recht, wenn es heiter und recht warm bleibt, wenn man bedenkt, was in den beiden ersten Rennen los war und wie gut das für uns war. Die Wintertests waren, was die Balance des Autos angeht, etwas schwierig. Es ist schön, wenn man in den Rennen besser ist als bei den Tests, andersherum mag ich es nicht so. Das Rennen hier findet einen Monat später als sonst statt, aber es wird auch noch andere kühlere Rennen geben. Wir müssen noch viel lernen und hoffentlich lernen wir in die richtige Richtung und müssen nicht viel erst am Sonntag erfahren."

Frage: "Paul Stoddart (Ex-Minardi-Teamchef; Anm. d. Red.) hat sich für die Formel-1-Saison 2008 angemeldet. Was denkst du über eine mögliche Rückkehr von Paul Stoddart und Minardi?"
Webber: "Ich wäre bereit für ihn zu fahren, das ist keine Frage. Aber davon wusste ich bisher nichts - toll. Er ist fähig und passioniert, also warum nicht? Die Formel 1 2008 wird sicher interessant, sie könnte etwas anders als jetzt werden, ich bin gespannt, wie genau es werden wird. Aber ich freue mich für Paul, wenn er zurückkommen möchte. Er ist im Paddock eine bekannte Persönlichkeit."

Webber weiß, wie schwer Formel-1-Siege zu erringen sind

Frage: "Ohne respektlos zu klingen, aber ist es nicht frustrierend, 70 Grands Prix lang hart zu arbeiten aber noch keinen Sieg errungen zu haben?"
Webber: "Ja. Wir alle sind hier um zu gewinnen. Da gibt es keinen Zweifel. Aber der Wettbewerb ist eng und es gibt einige Leute, die gewinnen wollen. Ich denke, in den vergangenen 50 Jahren gab es zwei Australier, die Rennen gewonnen haben, so einfach ist das also nicht, aber ich möchte bei jedem Rennen wettbewerbsfähiger sein. Giancarlo Fisichella hatte bei Jordan einige schwere Jahre, aber in diesem Jahr hat er eine sehr gute Saison. Das ist alles unbeständig. Die Fahrer sind für die Leistung eines Autos wichtig, aber auch das Team. Ich genieße meine momentane Situation bei Williams und hoffe, dass wir so weitermachen und auch die Spitze herausfordern können."

Frage: "Trotz aller Regeländerungen sieht es so aus, als hätte Renault wieder vom Start weg einen Vorteil. Stimmst du dem zu? Und warum ist das so?
Webber: "Ja, dem stimme ich zu. Beim Start sind sie phänomenal. Es gibt eine Kombination von Dingen, darunter das Drehmoment des Motors, das ihnen hilft, die Gewichtsverteilung im Auto, aber auch die Elektronik und die Kupplung. Bei diesen Dingen haben sie die beste Lösung gefunden und das schon seit ein paar Jahren, auch schon mit den V10-Motoren, was das Argument des Drehmoments wieder etwas abschwächt. Fernando (Alonso) und Giancarlo (Fisichella) essen auch viele Möhren, um die Lichter der Ampel besser sehen zu können."