• 10.10.2010 14:16

Webber: "Ich kenne die Spielregeln"

Der Australier erklärt, warum er mit dem zweiten Platz zufrieden ist, und warum er keine Chance hatte, das Rennen in Suzuka zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du bist heute Zweiter geworden und hast den Vorsprung in der Meisterschaft ausgebaut. Alles in allem war es für dich wohl ein guter Tag."
Mark Webber: "Absolut. Es war für mich ein sehr guter Tag. Ich war im Qualifying nahe an Sebastian dran. Wir wissen, wie entscheidend dies ist. Es war aus diesem Grund klar, dass es für mich womöglich schwierig werden würde, das Rennen zu gewinnen, wenn ich den Start nicht hinbekomme."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber zeigte sich auch mit dem zweiten Rang sehr zufrieden

"Ich hatte ein wenig Glück, als bei Robert die Radmutter lose wurde. Ich konnte das den Großteil der ersten Runde über sehen, und es gab ein paar Trümmerteile, die auf mich flogen, ich war aus diesem Grund ziemlich erpicht, an ihm vorbei zu kommen. Ich fragte bei Charlie Whiting an, ob ich die Erlaubnis erhalte, während des Safety Cars zu überholen, aber schlussendlich ging Robert an die Seite."

"Es ist eine wunderschöne Strecke, aber grundsätzlich kommt man als Formation ins Ziel. Sebastian und ich folgten uns und es ist sehr schwierig, deutlich näher aufzufahren. Alles rund um eine oder anderthalb Sekunden ist ganz gut, denn hier gibt es sehr viele Kurven. Ich bin sehr glücklich, wie ich an diesem Wochenende gefahren bin."

"Gratulation an Sebastian. Er verdient diesen Sieg, da er gute Arbeit geleistet hat. Auch Fernando fuhr nicht allzu schlecht und wurde Dritter. Alles in allem war es für alle von uns ein guter Tag, und ich bin mit meiner Position sehr glücklich."

Frage: "Du hast es schon gesagt, du bist Sebastian sehr nahe gekommen. Zeitweise hast du ihm beinahe eine Sekunde pro Runde abgenommen, manchmal über eine Sekunde pro Runde. Hat es dir der Kurs nicht erlaubt, ihn zu überholen, als ihm derart nahe gekommen bist, oder war es die Tatsache, dass die Reifen zu diesem Zeitpunkt schon nachgelassen hatten?"
Webber: "Der Kurs. Und wir hatten natürlich im Hinterkopf, dass wir auch auf Jenson auflaufen würden, wenn ich bei Sebastian hinten auftauchen würde. Wir mussten zusammen sicherstellen, dass meine Reifen noch in Ordnung sind, falls Jenson lange draußen bleiben würde, und wenn ich Sebastian unter Druck gesetzt hätte... Obwohl Jenson nicht wirklich im Rennen um den Sieg war, sollte er doch eine Rolle spielen, indem er uns gegenüber Fernando absichert."

"Ich musste die Balance aus diesem Grund richtig hinzubekommen. Es hat Spaß gemacht, den Rückstand auf Sebastian zu reduzieren und danach regiert die Strecke. Ich kenne die Spielregeln, so ist es nun einmal."

Frage: "Du wolltest Sebastian also nicht allzu sehr unter Druck setzen, aber du wurdest schlussendlich von Fernando gehörig unter Druck gesetzt."
Webber: "Ja. Zunächst einmal war es ja schon im Qualifying ein ziemlich harter Kampf. Es ist natürlich sehr wichtig, hier in Suzuka die Pole zu bekommen. Sebastian hat diesbezüglich also gute Arbeit geleistet. Es war zwischen uns sehr knapp, aber schlussendlich hat er sich die Pole geholt. Und dann hatte Robert einen unglaublichen Start, den besten Start von uns fünf. Er ist wie eine Kanonenkugel vom dritten Platz in der Startaufstellung angeschossen gekommen."

"Hinter dem Safety-Car hat er dann ein Problem bekommen, was es Sebastian und mir natürlich erlaubt hat, zusammen auf dem weichen Reifen im ersten Rennabschnitt zu fahren, wir beide waren also sehr komfortabel unterwegs. Dann kamen wir zu den Stopps. Ich geriet auf meiner Runde aus der Box in jede Menge Verkehr, das war wirklich der einzige Nachteil. Ich denke nicht, dass ich viel besser hätte sein können."

"Dann schloss ich die Lücke auf Sebastian ein wenig. Dann war es Jenson, der unsere Geschwindigkeit in gewisser Weise kontrollierte, denn wir wussten, dass er einen Stopp einlegen würde und er flog nicht wirklich. Er war nicht so langsam, aber er war auch nicht so schnell. Wir mussten aus diesem Grund unsere Geschwindigkeit hinter ihm kontrollieren. Und als er an die Box kam, konnten wir das Rennen für uns beenden."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Japan, Sonntag


"Es war aber grundsätzlich eine Zielankunft in Formation, von der neunten Runde an. Es war für mich sehr schwierig, im Bezug auf Sebastian etwas zu unternehmen, zu überholen, das war praktisch unmöglich, denn wir haben zwei gleiche Autos. Das Team hat phänomenale Arbeit geleistet, und ich bin mit dem zweiten Platz sehr, sehr glücklich. Für das Team ist das ein großartiges Ergebnis."

Frage: "Du liegst in der Gesamtwertung immer noch vorn, wer ist meiner Meinung nach nun dein Hauptgegner?"
Webber: "Schau, vor zwei Wochen war es Lewis, dann war es Fernando. Das wechselt, aber das Wichtigste ist, dass sich der Abstand auf die richtige Art und Weise entwickelt. Ich muss ihn so wie jetzt halten. Wir haben noch drei Rennen zu absolvieren, und für mich ist das ein gutes Ergebnis. Sebastian hat heute den Sieg verdient, er hat gute Arbeit geleistet."

"Aber wir haben in diesem Jahr schon gesehen, dass von uns fünf in der Lage sind, Rennen zu gewinnen. Nun, vier im Trockenen. Jenson hat ein paar Rennen unter nassen Bedingungen geholt, aber unter trockenen Bedingungen waren wir vier es, die gewinnen können. Ich muss in Zukunft wieder gewinnen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich dies tun kann. Das wäre natürlich von Vorteil."

"Aber auch die Zuverlässigkeit kann immer noch eine Rolle spielen, viele Dinge, Umstände, viele verschiedene Dinge. Es sind noch 75 Punkte zu vergeben. Natürlich haben diese Jungs ein paar weniger, das sie etwas hinter mir liegen, aber schlussendlich bin ich zuversichtlich."

Frage: "Als Sebastian an die Box gekommen ist, hattest du eine zusätzliche, sehr schnelle Runde. Wurde es jemals in Betracht gezogen, dass du eine oder zwei Runden länger draußen bleibst, sodass du ihn vielleicht attackieren kannst?"
Webber: "Nein. Das hat da schon gepasst. Auch wenn der weiche Reifen nicht allzu schlecht war, war es besser, frische Reifen aufzuziehen. Wenn du zu lange draußen bleibst, dann kann man Zeit verlieren. Schlussendlich ist es besser, ziemlich früh an die Box zu kommen, bei der Musik zu sein und so nah wie möglich an deinen Gegnern dran zu bleiben, denn der härtere Reifen war besser, wenn er frischer ist."