• 15.05.2003 18:22

Webber: "Fühle mich sehr wohl in meiner Haut"

Mark Webber im Rahmen der Pressekonferenz über seine Vertragsverlängerung und die aktuelle Situation im Jaguar-Team

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mark, du hast deinen Vertrag bei Jaguar verlängert. Hast du angesichts deiner Leistungen nicht auch darüber nachgedacht, auf ein Angebot von einem Spitzenteam zu warten?"
Mark Webber: "Wie ich schon gesagt habe, freue ich mich sehr darüber, bei ihnen bleiben zu können. Loyalität ist eine Sache, die mir sehr wichtig ist. Ich bin jetzt erst seit sehr kurzer Zeit bei Jaguar, aber sie haben mich von Minardi geholt und mir eine Chance gegeben und ich habe eine wirklich gute Zeit. Die Arbeit, die ich hier investiere, wird sich hoffentlich nächstes Jahr lohnen und 2005 müssten wir dann unser Bestes ausschöpfen können. Man weiß nie, was mit den großen Teams geschieht. Im Moment fühle ich mich sehr wohl in meiner Haut, hoffentlich habe ich auch Kontrolle über die Situation und ich bin sehr happy mit den Leuten, mit denen ich arbeite."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber fühlt sich bei Jaguar scheinbar wie ein Fisch im Wasser

Frage: "In Bezug auf die Pizzonia-Geschichte hast du kürzlich erwähnt, dass die Atmosphäre ein bisschen angespannt war. Kannst du darauf näher eingehen?"
Webber: "Naja, das wurde ? wie immer ? ein bisschen übertrieben dargestellt. Es ist sehr, sehr offensichtlich, dass diese Sache in den letzten paar Rennen viel Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen hat und zu behaupten, das Team hätte davon nichts mitbekommen, wäre unrealistisch. Wir haben bei den letzten Rennen die Leistung gebracht. Antonio hatte in Barcelona am Start Pech, aber jetzt sind wir ja total durch diese Sache und wir sind bereit für den Rest des Jahres."

Frage: "Du hast in Spanien deine ersten Punkte in diesem Jahr geholt. Inwieweit ändert das etwas?"
Webber: "Auf der Startaufstellung in Barcelona habe ich noch gesagt, dass es entscheidend ist, die verfehlten Zielankünfte endlich abzuschütteln. Wir haben unser Potenzial ein paar Mal gezeigt, aber dann gab es immer wieder diese und jene Schwierigkeiten. Daher haben wir uns über die Zielankunft in Barcelona sehr gefreut, obwohl es in Sachen Performance unser bisher schlechtestes Wochenende war. Es war sehr gut für uns, denn als die Jungs die Verkleidung vom Auto weggenommen haben, sah alles noch wie neu aus."

"Türpfosten verschieben sich laufend..."

Frage: "Ist die Atmosphäre jetzt anders?"
Webber: "Ja. Wir haben unsere Punkte. Okay, ein paar Möglichkeiten sind uns durch die Lappen gegangen, aber damit können wir leben. Wir hatten in Paul Ricard einen guten Test hinsichtlich der Zuverlässigkeit, also wissen wir, woran wir arbeiten müssen. In diesem Geschäft verschieben sich die Türpfosten laufend und wer auch immer gerade dein Konkurrent ist ? ob nun Toyota oder BAR oder sonst jemand ?, bleibt nicht stehen. Es ist sehr, sehr zäh, aber die Performance, die wir in den letzten sechs oder sieben Monaten gefunden haben, ist einfach phänomenal. Darauf müssen wir aufbauen. Die Jungs haben einen Superjob gemacht, gar keine Frage."

Frage: "Wie stehst du dazu, dass auf dem A1-Ring künftig nicht mehr gefahren wird?"
Webber: "Ähnlich wie die meisten meiner Kollegen. Österreich ist ein schönes Fleckchen Erde und auch wenn die Strecke nicht die herausforderndste der Welt ist, bedaure ich doch, dass wir hier nicht mehr fahren werden."

Teamorder wegen Rennstrategie für Webber denkbar

Frage: "Was sagst du zum hier in Österreich unvermeidbaren Thema Stallorder und glaubst du, dass sich das Verbot durchsetzen lässt?"
Webber: "Bei uns gibt es keine Teamorder oder keine Bevorzugung in irgendeine Richtung, aber es gibt Szenarien in einem Rennen, wenn man auf verschiedenen Strategien unterwegs ist, wo es für alle Beteiligten besser ist, einfach Platz zu machen, denn schon beim nächsten Rennen könnte es genau umgekehrt sein. Unterm Strich ist die Formel 1 ein Mannschaftssport, aber was die Offenlegung der Teamorder angeht, sollte man vielleicht noch einmal debattieren."

Frage: "Juan-Pablo Montoya wurde kürzlich von der Polizei aufgehalten. Hast du schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?"
Webber: "Wenn sie einmal einen von uns erwischen, sind sie sehr geehrt, uns auf ihren Block zu schreiben. Ich glaube, dass alle von uns schon einmal aufgehalten wurden, weil wir viel zu schnell unterwegs gewesen sind. Wahrscheinlich ist es kein Problem, mit einem netten BMW 200 Sachen zu fahren, schätze ich. Das ist wahrscheinlich Juans Verderben gewesen."