Webber: "Das Team weiß, was es an mir hat"

Mark Webber geht davon aus, seine Formel-1-Karriere nicht nur bei Red Bull fortzusetzen, sondern auch zu beenden - Ferrari bleibt ein Traum

(Motorsport-Total.com) - Im Verlauf der bei Red Bull nicht immer reibungslos verlaufenen Saison 2010 wurden hier und da Gerüchte laut, dass Mark Webber unter Umständen die Lust an der Formel 1 vergangen sein könnte. Der Australier sah sich im Team mehr als einmal gegenüber Sebastian Vettel benachteiligt. Die Frontflügel-Episode aus Silverstone ist noch in bester Erinnerung.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber sieht seine Formel-1-Zukunft langfristig im Team von Red Bull

Damals hatte das Team nur einen der neuentwickelten Flügel parat. Diesen bekam Vettel ans Auto montiert, obwohl Webber den Eindruck hatte, dass er ihn an jenem Wochenende eher verdient gehabt hätte. Der überzeugende Sieg des Australiers und der anschließende Funkspruch "Nicht schlecht für einen Nummer-Zwei-Fahrer oder?" machten entsprechende Schlagzeilen.

Klares Bekenntnis zu Red Bull

Zusätzlich Nahrung erhielten die Spekulationen für einen möglicherweise kurz bevorstehenden Abschied Webbers von Red Bull durch die Umstände, wie er dem Team seinen Fahrradunfall aus dem September monatelang verschwieg. Inzwischen scheint dies jedoch alles vergessen. Boss Dietrich Mateschitz hatte sich erst kürzlich ganz klar zu Webber bekannt, nun legt auch dieser nach.

"Ich möchte auch in Zukunft Woche für Woche mit diesen Jungs abhängen." Mark Webber

Im Vorfeld der neuen Saison kann jedenfalls keine Rede davon sein, dass der Australier über einen Abschied von den "Bullen" nachdenkt - ganz im Gegenteil. Ein vor Elan sprühender Webber gibt in der aktuellen Ausgabe des 'F1-Magazins' ein klares Bekenntnis für Red Bull zum Besten: "Ich möchte auch in Zukunft weiterhin an der Spitze mitfahren. Wer will das nicht? Und ich möchte Woche für Woche mit diesen Jungs abhängen."

Webber empfindet es als große Dankbarkeit, für das aktuelle Weltmeisterteam fahren zu können und genießt es eigener Aussage zufolge sehr. Dass es im Verlauf einer Saison auch einmal zu Spannungen kommen kann, ist für ihn nur natürlich. "Es gibt wohl niemanden in der Boxengasse, dem das nicht auch schon einmal so ergangen ist. Es wäre eine Lüge, wenn jemand sagt, dass er so etwas nicht kennt", so Webber.

Zwists im Vorjahr am Ende förderlich

Vielmehr sieht er die schwierigen Momente als zusätzlichen Ansporn, die eigene Bestleistung abrufen zu können: "Das ist es doch, was dich aus dem Bett treibt. Da musst du als Rennfahrer durch und unterm Strich genießt du es." So betrachtet er auch sein teaminternes Duell mit dem späteren Weltmeister Vettel rückblickend als fördernd. "Natürlich hat es hier und da etwas Gegenwind bei uns gegeben. Wer weiß, ob einer von uns allein zu diesen Leistungen imstande gewesen wäre?"

Was die Zukunft betrifft, so äußert Webber den Wunsch, weiterhin hart für Red Bull zu arbeiten. "Sie wissen genau, wie ich ticke, wenn es ums Arbeiten geht. Ich gebe zu jeder Zeit absolut mein Bestes und weiß, dass ich dies auch weiterhin tun werde." Hundertprozentig ausschließen will er einen künftigen Teamwechsel dann aber doch nicht. "Einmal diese roten Autos zu fahren, das hätte schon seinen Reiz...", so der WM-Dritte des Vorjahres abschließend.