Horner: Webber nicht demoralisiert

Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt nicht, dass Mark Webber durch das unglückliche Ende der Saison 2010 psychologisch gebrochen wurde

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber war wohl die tragische Figur der vergangenen Saison, als er den möglichen WM-Titel beim letzten Rennen in Abu Dhabi ausgerechnet an Teamkollege Sebastian Vettel verlor. Dazu kam auch noch eine schwere Schulterverletzung, die er wochenlang verheimlicht hatte. Somit könnte man meinen, dass Vettel bei Red Bull 2011 das psychologische Moment auf seiner Seite haben sollte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber und Christian Horner

Christian Horner hat großes Vertrauen in Routinier Mark Webber

"Abu Dhabi war ein Worst-Case-Szenario für Mark", räumt Teamchef Christian Horner gegenüber 'Autosport' ein. "Er hatte so viel in diese Saison investiert. Dann ausgerechnet den Teamkollegen gewinnen zu sehen, muss schwer zu ertragen sein. Für das Team waren das gemischte Gefühle: einerseits der Jubel mit Seb, aber im anderen Raum Mark, dessen großer Traum geplatzt war, nachdem es den ganzen Sommer nach ihm ausgesehen hatte."

Doch Webber ist ein "Stehaufmännchen", hat in seiner Karriere schon viele Rückschläge verdaut. Das beginnt beim (finanziell) steinigen Weg von Australien nach Europa, geht weiter beim schweren Überschlag in Le Mans 1999 und die Fehlentscheidung, für 2005 dem späteren Weltmeisterteam Renault wegen Williams einen Korb zu geben - bis hin zu ersten Schulterverletzung vor der Saison 2009, zugezogen ebenfalls bei einem Fahrradunfall.

Doch der 34-Jährige ist immer wieder zurückgekehrt, weshalb Horner auch diesmal keinen Einbruch seines Schützlings erwartet: "Ich glaube, er wird sich wieder aufrappeln - ich glaube, er hat das sogar schon getan", so der Red-Bull-Teamchef. "Klar war er in Abu Dhabi am Boden zerstört, aber schon beim Rückflug konnte ich erkennen, wie er auf die Anerkennung der Menschen reagierte - oder auch beim Red-Bull-Empfang in Österreich."

¿pbvin|512|3444||0|1pb¿"Mark hatte einen großartigen Winter, ist noch leichter und fitter und ich glaube, dass er jetzt weiß, dass es trotz der Enttäuschung eine fantastische Saison 2010 für ihn war. Wenn man sich seine Vorstellungen in Monaco oder Barcelona anschaut, dann war er dort einfach perfekt, ziemlich unschlagbar", lobt Horner. "Er muss nur 20 solcher Rennen hintereinander hinbekommen. Das ist sein Ziel, da bin ich mir sicher."

Gegen Webber (32) und für Vettel (23) spricht das Alter. Rein theoretisch sollte Webber sein Potenzial als Rennfahrer schon mehr ausgeschöpft haben als sein jüngerer Teamkollege. Aber wer glaubt, dass sich Webber schon auf dem absteigenden Ast befindet, der irrt möglicherweise. Denn laut Horner ist es tatsächlich so, dass Vettels Kurve unverändert steil nach oben geht, aber: "Auch Mark entwickelt sich noch weiter."

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