• 03.03.2011 19:24

  • von Stefan Ziegler

Fry: "Wir schieben keine Panik"

Bei Mercedes ist man sich des Nachholbedarfs bewusst und arbeitet intensiv auf den Saisonstart hin - Nick Fry verspricht "umfangreiches Update"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem vierten WM-Platz 2010 wollte das Mercedes-Werksteam in diesem Jahr den nächsten Schritt machen und noch weiter nach vorne gelangen, doch diese Erwartungen erhielten bei den ersten Testfahrten des Jahres einen kleinen Dämpfer: Die Mannschaft um Teamchef Ross Brawn und die beiden Silberpfeil-Piloten Nico Rosberg und Michael Schumacher war nicht schnell genug.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry glaubt an das Mercedes-Team und an eine Steigerung bis Melbourne

Der neue W02 hatte zunächst mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen und wollte nicht wirklich gut in Fahrt kommen, erst im Laufe der Testtage stellten sich Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit ein. Zu den Favoriten zählen die Silbernen derzeit trotzdem nicht, was Team-Geschäftsführer Nick Fry bei 'Reuters' bestätigt. Der Brite sieht bis Australien noch reichlich Nachholbedarf bei seinem Team.

Mercedes hält am Entwicklungsplan fest

"Nach dem zu urteilen, was wir auf der Strecke gesehen haben, ist es um unsere Leistung im Moment nicht so gut bestellt, wie wir das gerne hätten", gesteht Fry. "Ich denke, dafür gibt es zwei große Gründe. Zum einen hatte das Auto einige Probleme mit der Kühlung. Wir waren mit einem suboptimalen Kühlungs- und Aerodynamik-Paket unterwegs, was den großen Zeitrückstand erklärt."

"Uns war klar, dass wir nicht die Schnellsten sein würden." Nick Fry

"Außerdem gingen wir es mit einer etwas anderen Strategie an. Wir hatten zu Beginn der Tests ein Basisauto, wie wir es nennen. Zum ersten Grand Prix werden wir ein umfangreiches Update an den Start bringen. Sagen wir es so: Uns war klar, dass wir nicht die Schnellsten sein würden", gibt Fry zu Protokoll. "Wir schieben aber keine Panik, sondern haben einen Plan. Genau daran halten wir uns."


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Barcelona


"Bis Australien sollten wir in einer ordentlichen Form sein. Die gute Nachricht ist: Die Zuverlässigkeit wird schon bald passen. Beim ersten Test war das noch nicht der Fall, doch danach konnten wir uns steigern. Ich glaube, wir spulten mit die meisten Kilometer ab. Zu dieser frühen Phase des Jahres ist das nicht unwichtig. In Barcelona werden wir dann einige Neuerungen am Fahrzeug haben."

Was bringt das Mehr an Vorbereitungszeit?

"Meiner Meinung nach werden wir dort eine Fortsetzung unseres Verbesserungstrends erleben. Wir brechen garantiert nicht in Panik aus", meint der Team-Geschäftsführer von Mercedes. Dass der Saisonauftakt nicht wie geplant vonstatten gehen kann, spielt den Silberpfeilen in die Karten. "Es würde nicht der Wahrheit entsprechen, wenn ich sagen würde, dass es keine Hilfe ist", meint Fry.

"Die Extrazeit kam allen zugute - außer vielleicht Ferrari." Nick Fry

"Die Extrazeit kam allen zugute - außer vielleicht Ferrari, die von Anfang an recht zuverlässig zu sein schienen. Uns kommt es in dieser Hinsicht gelegen und ich vermute, den anderen Teams ergeht es da ähnlich", erläutert der Brite. Auch den Fahrern sei die schwierige Lage des Rennstalls bewusst. Sowohl Rosberg als auch Schumacher seinen aber weit davon entfernt, die Köpfe hängen zu lassen.

"Michael versteht die Situation. Alle Rennfahrer wollen von Anfang an die Schnellsten sein. Das liegt einfach in ihrer Natur", hält Fry abschließend fest. "Das Feedback, das ich erhalten habe, ist, dass sich Michael beim Testen sehr intensiv eingebracht und gute Arbeit bei der Entwicklung des Autos geleistet hat. Wir alle arbeiten zusammen. Die große Nagelprobe wird dann in Australien stattfinden."

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