Mercedes setzt auf Hierarchie statt Komitee

Zwar gab es bei Mercedes über den Winter kein Köpferollen, aber einige Positionen wurden intern neu definiert und auch neu zugewiesen

(Motorsport-Total.com) - Zwar gab es mit Ausnahme des früheren Renault-Mannes Bob Bell, der am 1. April seinen Dienst als Technischer Direktor antreten wird, keine prominenten Neuzugänge bei Mercedes, dennoch wurde die technische Organisation in Brackley umstrukturiert. Vor allem wurden anstelle eines demokratischen Komitees klare Hierarchien geschaffen.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Fabrik in Brackley

Bei Mercedes in Brackley wurden einige Positionen neu definiert

"Vergangenes Jahr funktionierte das Technikbüro wie ein Komitee. Heute ist die Abteilung viel hierarchischer aufgebaut", bestätigt Teamchef Ross Brawn im Interview mit 'auto motor und sport'. "Es gibt klare Verantwortlichkeiten. Das Design liegt in der Hand von John Owen. Die Zuverlässigkeit ist Russell Cooley unterstellt. Andrew Shovlin ist der Chef der Renningenieure." Außerdem überwacht der bisherige Renningenieur von Michael Schumacher "die Aktivitäten des Rennteams in der Fabrik".

"Jock Clear wird das Auto von Nico Rosberg betreuen, bis Tony Ross kommt", fährt Brawn fort. Die Übergabe ist für den Grand Prix von Malaysia am 10. April geplant. "Danach wird Jock von der Fabrik aus das Rennteam mit dem nötigen Support unterstützen. Das schließt Simulationen und Prüfstandsarbeit mit ein, soweit sie das Rennprogramm betrifft - quasi das Gegenstück zu Shovlin an der Basis", erläutert der Brite.

Zudem soll Mercedes auch die restlichen Anteile von Brawn und seinen Partnern übernehmen, was sich jedoch auf das Tagesgeschäft zunächst kaum auswirken würde. Auch die FOTA-Sparvereinigung RRA (Ressourcen-Restriktions-Abkommen) lässt Mercedes nicht bluten: Mit offiziell 400 Mitarbeitern in Brackley und 20 in Stuttgart (sowie 400 in der Motorenabteilung in Brixworth) musste im Vergleich zu 2010 kein Personal abgebaut werden.