Vor Grand Prix: USA hoffen auf Vierrad-Rossi

WSbR-Neuzugang Alexander Rossi gilt als größte US-Hoffnung, 2012 beim Heim-Grand-Prix in Austin einen Amerikaner am Start zu haben

(Motorsport-Total.com) - Nicht Valentino, sondern Alexander Rossi heißt der vielleicht größte Hoffnungsträger der USA auf ein Formel-1-Cockpit. In Amerika ist der Wunsch nach einem einheimischen Piloten in der Königsklasse derzeit besonders groß, weil das selbsternannte "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" ab 2012 in der texanischen Hauptstadt Austin wieder einen Grand Prix austragen wird.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Alexander Rossi träumt davon, nächstes Jahr in Austin am Start zu sein

Rossi konnte in den vergangenen Jahren schon einige Erfolge für sich verbuchen: 2006 gewann er die Skip-Barber-Western-Regional-Meisterschaft und wurde Dritter der nationalen Serie, 2007 wurde er Dritter und 2008 Meister der Formel BMW Americas sowie Sieger beim Formel-BMW-Weltfinale. 2009 folgte Platz vier in der Formel Master, 2009/10 der neunte Platz in der GP2 Asia und 2010 Rang vier in der GP3, hinter Sauber-Testfahrer Esteban Gutierrez, Robert Wickens und Nico Müller.

WSbR statt GP2

2011 wird er in der Renault-World-Series (WSbR) für das Topteam Fortec an den Start gehen. "Eigentlich wollten wir in die GP2", räumt Rossi im 'Statesman' ein, "aber bestimmte Budgetrestriktionen hielten uns davon ab." Sprich: Seinem Managervater Peter ist es nicht gelungen, die notwendigen 1,5 Millionen Euro für eine GP2-Saison in einem Topteam auf die Beine zu stellen. In der WSbR ist man hingegen schon mit deutlich weniger Geld am Start.

"Für uns ist das die beste Option und es ist auch eine sehr gute Meisterschaft, denn das Auto ist praktisch gleich gut wie das GP2-Auto. Außerdem kommt man für ein Drittel des Budgets fünfmal so viel zum Fahren", so Rossi, der genau weiß, dass 2011 eine entscheidende Saison für seine weitere Karriere ist: "Es muss einfach gut laufen. Die Chance ist da, aber es geht jetzt darum, alle Puzzlestücke richtig zusammenzusetzen."

Am Mittwoch waren die Rossis in Austin, um sich mit den Veranstaltern des dort geplanten Formel-1-Rennens zu treffen. Promoter Tavo Hellmund hat dabei seine Unterstützung zugesichert, schließlich würde ein US-Boy am Start seine Ticketverkäufe ankurbeln. Daher sieht es Rossi nicht als Bürde, US-Amerikaner zu sein: "Du musst etwas haben, was dich von anderen unterscheidet, und ich habe das. Ich bin Amerikaner", betont er.

Andretti, Speed & US F1

Hintergrund: Die letzten US-Amerikaner in der Formel 1 wurden zwar mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, konnten diesen aber nicht gerecht werden. So blieb IndyCar-Sensation Michael Andretti 1993 bei McLaren an der Seite eines gewissen Ayrton Senna farblos, während der US-Boy mit dem klingenden Namen, Scott Speed, 2007 sogar vom Nachzüglerteam Toro Rosso aussortiert wurde - während der laufenden Saison.

Alexander Rossi und Mario Theissen

2008 hat Alexander Rossi das Formel-BMW-Weltfinale gewonnen Zoom

"Viele halten es fast für einen Nachteil, Amerikaner zu sein", erklärt Rossi. "Ich sehe es aber als großen Vorteil, denn es gibt zum Beispiel viele deutsche Nachwuchsfahrer, für die sich die Teams nicht mehr sonderlich interessieren. Sie interessieren sich vielmehr für Dinge, die sie noch nicht haben, und der amerikanische Markt ist auf jeden Fall etwas, was uns in die Hände spielt. Das wird eine große Rolle dabei spielen, mich in die Formel 1 zu bekommen."

Ein Selbstläufer ist es aber nicht, in den USA Firmen zu finden, die Rossi auf dem Weg in die Formel 1 unterstützen werden. Denn nach den Fiaskos von Andretti, Speed und zuletzt US F1 ist das Image der Königsklasse, die neben NASCAR und IndyCar ohnehin nur eine Nebenrolle spielt, noch schwerer angeschlagen. Ein gelungenes Austin-Projekt mit einem erfolgreichen Lokalmatador am Start könnte dieses Image jedoch möglicherweise korrigieren...

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