powered by Motorsport.com
  • 03.03.2011 19:27

  • von Britta Weddige

Freitage könnten der Reifenentwicklung dienen

Da es unter der Saison keine Testfahrten gibt, könnte Pirelli zusammen mit den Teams in den Freitagstrainings neue Reifenspezifikationen testen

(Motorsport-Total.com) - Stillstand ist Rückschritt - deshalb sucht man beim Formel-1-Reifenlieferanten Pirelli nach Möglichkeiten, die Reifenentwicklung auch während der Saison fortzusetzen. Normale Testfahrten, bei denen neue Spezifikationen ausprobiert werden könnten, gibt es unter der Saison nicht. Damit kann Pirelli mit dem Saisonstart eigentlich keine weiteren Daten mit aktuellen Fahrzeugen sammeln.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Künftig könnten die Teams am Freitag neue Reifenspezifikationen testen

Also sind zwei andere Optionen im Gespräch, denen die Teams aber zustimmen müssen: Entweder man organisiert unter der Saison an Montagen nach Rennen spezielle Reifentests, oder die Teams fahren im ersten Freien Training an Grand-Prix-Wochenenden mit neuen Spezifikationen, um diese "Experimental-Versionen" auszuprobieren und Pirelli beim Datensammeln zu helfen.

Letzteres hat der Reifenhersteller nun den Teams vorgeschlagen. Laut Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery könnte die Idee bereits im Freitagstraining in Malaysia umgesetzt werden, wenn die Teams dem zustimmen.

"Wir würden dann jedem Team für das erste Freie Training ein paar Sätze mit neuen Testreifen geben, die sie dann benutzen können. Nachdem sie mit diesen Extra-Sätze gefahren sind, können sie dann für den Rest des Wochenendes wieder auf die normalen Rennreifen wechseln", sagt Hembery gegenüber 'Autosport'.

Diese Option wäre für Pirelli und die Teams auch wesentlich kostengünstiger und unkomplizierter, als am Montag nach dem Rennen noch zu testen. "Wir mussten eine Lösung finden, bei der die Kosten im Rahmen bleiben", erklärt Hembery. "Wenn wir ihnen Extrareifen geben, wird die Arbeit der Teams an Rennsimulationen nicht gestört. Und es gibt auch keine Joker oder irgendwelche unbekannten Faktoren, die es geben könnte, wenn wir die Sätze der normalen Rennreifen ersetzen würden."

Noch sei nicht endgültig entschieden, wann oder wie oft Pirelli die Entwicklungsreifen im Training testen lassen will. Laut Hembery sei das dann der Fall, wenn man bei Pirelli das Gefühl hat, dass bei den Reifen nachgebessert werden muss. In Malaysia neue Spezifikationen zu testen, sei aber wegen der extremen Hitze dort interessant: "Wir brauchen Mischungen, die in einem Temperaturfenster von zehn bis 50 Grad Celsius funktionieren müssen - also müssen wir in diesem Jahr viel lernen."