• 05.02.2012 20:51

Was ist neu am Lotus-Renault E20?

Neue Position des Auspuffs, tiefer Nase und verbesserter Aufprallschutz - Beim Design des E20 mussten die Lotus-Ingenieure in einigen Punkten umdenken

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Formel-1-Fahrzeuge in jedem Jahr vier Räder und ein Gaspedal haben, so unterscheiden sich die Modelle von Jahr zu Jahr doch teils erheblich. Ständig gewinnen die Ingenieure neue Erkenntnisse, die sie beim Bau des nächsten Autos umsetzen. Teilweise werden sie aber auch von der FIA durch Regeländerungen zum Umdenken gezwungen. Daher unterscheidet sich auch der Lotus E20 in einigen Punkten von seinem Vorgänger.

Titel-Bild zur News: Lotus E20

Die tiefergelegte Nase ist die optisch gravierendste Änderung des Jahres 2012

1. Kein nach vorne verlagerter Auspuff
Der nach vorne verlegte Auspuff des Jahrgangs 2011 ist Geschichte. 2012 müssen die Auspuffendrohre in einem festgelegten Bereich an der Oberseite der Motorabdeckung austreten, der in etwa der Position um das Jahr 2008 herum entspricht. Auch der Austrittswinkel der Endrohre sowie ihr Durchmesser sind limitiert.

2. Tiefere Nase
Die Regeln für die Fahrzeugnase wurden geändert, die hohe Nase des Vorjahres ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Die maximale Höhe darf jetzt nur noch 550 mm betragen, gemessen von der Bodenplatte. Vorher waren es 625 mm. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Nase im Falle eines Aufpralls in die Seite eines anderen Fahrzeuges unterhalb der Cockpitöffnung auftrifft.

3. Neue Position der Spurstange
Im vergangenen Jahr verlief die Spurstange zusammen mit dem unteren Querlenker. Nun verläuft sie separat.

4. Einzelne Öffnungen für die Aufhängungselemente
Für jedes Element der Aufhängungen darf es in der Karosserie im Heckbereich nur eine Öffnung geben. Die Öffnungen für die Aufhängungen geben den Teams einige Möglichkeiten bei der Entwicklung der Aerodynamik. Aus der Sicht eines Aerodynamikers kann man sagen: je mehr Öffnungen, umso besser.


Fotos: Präsentation des Lotus-Renault E20


5. Unverlierbare Radmuttern für schnellere Boxenstopps
Seitdem das Nachtanken verboten wurde, wird die Dauer eines Boxenstopps nur noch durch das Tempo des Radwechsels bestimmt. Jede Zehntelsekunde, die man dort sparen kann, ist kostbar. Die Radmuttern sind nun mit den Felgen verbunden. Darüber hinaus ist der Einsatz von Helium zum Antreib der Schlagschrauber 2012 verboten. Durch den Gebrauch dieses Gases mit geringer Dichte konnten die Schlagschrauber bis zu 30 Prozent schneller drehen, aber der Einsatz war sehr teuer.

6. Verbesserter Seitenaufprallschutz
Um die Fahrer im Fall eines seitlichen Aufpralls besser zu schützen, wurde die Höhe der im Chassis eingebauten, homologierten Schuztpanele auf 550 mm oberhalb der Bodenplatte angehoben, was genau der maximal zulässigen Höhe der Nase entspricht.

7. On-Board-Kameras
In früheren Jahren diente die Positionierung der On-Board-Kameras an der Fahrzeugnase teilweise mehr der Verbesserung der Leistung des Frontflügels als der Lieferung eines guten Fernsehbildes. Nun ist der Bereich, in dem die Kameras angebracht werden müssen, festgelegt. Auch bei der Position der Kamera auf dem Überrollbügel gab es eine kleine Änderung.