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  • 26.02.2019 16:42

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Scott Mitchell

Warum Ex-Teamchef Boullier nicht zurück in die Formel 1 wollte

Der frühere McLaren-Rennleiter Eric Boullier erklärt, warum er eine Beraterrolle beim Frankreich-Grand-Prix der Rückkehr in die Formel 1 vorgezogen hat

(Motorsport-Total.com) - Es geht auch ohne Formel 1. Das hat Eric Boullier in den vergangenen Monaten festgestellt. Der ehemalige Teamchef von Renault und Lotus hatte nach seinem Aus als McLaren-Rennleiter im Sommer 2018 einen Bogen um die Grand-Prix-Szenerie gemacht. Doch jetzt ist Boullier wieder da: Der Franzose unterstützt künftig die Macher des Frankreich-Rennens in Le Castellet als Berater.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier auf Stippvisite bei den Formel-1-Tests in Barcelona - als Berater Zoom

Für Boullier ist diese Tätigkeit aber nicht ganz neu: Er hatte sich bereits für die Rückkehr des Frankreich-Grand-Prix eingesetzt, als ein Comeback noch nicht einmal möglich erschien. Doch dank seiner Kontakte zum damaligen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erhielt Le Castellet die Chance, seinen Plan von der Neuauflage am Circuit Paul Ricard vorzustellen. Das Konzept überzeugte, sodass es im vergangenen Jahr erstmals nach neun Saisons wieder einen französischen Grand Prix gab. Und kurz darauf war Boullier seinen McLaren-Job los.

So kommt jetzt zusammen, was zusammengehört, wie die Beteiligten unisono erklären. Der erste Schritt sei jedoch vom Veranstalter in Le Castellet ausgegangen: "Eric war nicht gebunden, also haben wir die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, sondern riefen ihn an", sagt Gilles Dufeigneux als Geschäftsführer des Frankreich-Rennens. Sein Anruf machte Boullier nachdenklich: "Als sie mich anriefen und fragten, ob ich wieder mit dabei sein wollte, um die Geschichte fortzuschreiben, habe ich mich konkret damit befasst."

Boullier entschied sich schließlich gegen einen Szeneriewechsel. Und so erklärt er den Schritt heraus aus der Formel 1 und hinein in die Rolle eines Beraters: "Ich war neun Jahre lang in der Formel 1 und 22 Jahre im Rennsport tätig. Es ist nicht so, dass ich alles erreicht hätte. Aber vielleicht kehre ich ja eines Tages zurück. Zum jetzigen Zeitpunkt meiner Laufbahn wollte ich mich aber auf etwas Anderes konzentrieren. Und ich kann euch versichern: Es gibt ein Leben außerhalb des [Formel-1-]Fahrerlagers."

Eben dieses wird Boullier wahrscheinlich in Le Castellet wieder betreten, allerdings in anderer Funktion als bisher. Was er dann tut? Reden, vermitteln, helfen. Zumindest beschreibt er so seine Aufgaben für den Frankreich-Grand-Prix. Und weiter: "Meine Rolle besteht darin, eine Schnittstelle zwischen den beteiligten Parteien zu sein und für Klarheit zu sorgen. Wichtig ist, dass es einen Dialog gibt - und ein Geschäftsmodell für die Promoter, das einen langfristigen Erfolg garantiert."


Fotostrecke: Geschasste Formel-1-Teamchefs

An Letzterem hatte es 2018 in Le Castellet noch gehapert: Die 65.000 Zuschauer am Renntag kamen größtenteils genervt und knapp auf ihre Tribünenplätze, weil sich rund um die Strecke bei Marseille ein Verkehrschaos entwickelt hatte. Für 2019 haben die Veranstalter Besserung versprochen. Ob Boullier auch hier involviert sein wird, ist nicht bekannt.

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