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Warum Dennis seinen Freund Whitmarsh geopfert hat

"Ich musste das tun, weil das Team nicht mehr gewann": Ron Dennis erklärt, warum er sich nach 25 Jahren Zusammenarbeit von Martin Whitmarsh trennte

(Motorsport-Total.com) - Ron Dennis und Martin Whitmarsh: Viele Jahre lang war dieses Duo ein Garant für die Erfolge von McLaren. Selfmademan Dennis, der sich vom Mechaniker zum Teamchef und Boss der McLaren-Unternehmensgruppe hocharbeitete und Ingenieur Whitmarsh, der Dennis zunächst als Geschäftsführer des Formel-1-Teams unterstützte und diesem 2009 auf dem Posten des Teamchefs und Geschäftsführer der McLaren-Gruppe folgte, arbeiteten fast 25 Jahre lang erfolgreich zusammen.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef), Ron Dennis

Ron Dennis und Martin Whitmarsh: Dieses Erfolgsduo ist Geschichte

Bis Anfang 2014: Dann nahm Dennis, der sich aus dem Tagesgeschäft des Rennstalls weitgehend zurückgezogen hatte, die Zügel wieder selbst in die Hand, übernahm den Geschäftsführer-Posten wieder von Whitmarsh, und übertrug dessen Position als Teamchef des Formel-1-Teams de facto an den neuen Rennleiter Eric Boullier. Eine Entscheidung, die Dennis nicht leicht fiel.

"Zunächst ist und war Martin schon immer ein guter Freund", so Dennis gegenüber 'Sky Sports F1'. "Er ist ein Teil von McLaren. Wir haben gemeinsam viele Siege gefeiert und sind in diesem Geschäft gemeinsam groß geworden. Aber irgendwann lief es falsch." Dieses irgendwann war 2013, denn seit dem Saisonfinale 2012 in Brasilien wartet McLaren auf einen Sieg. Im vergangenen Jahr beendete das Team erstmals seit 2006 eine Formel-1-Saison ohne Sieg und blieb sogar ohne Podiumsresultat, war zuletzt 1980 der Fall gewesen war.

Ausbaden musste diese erfolglose Saison Whitmarsh, der von Dennis abgesetzt wurde. "Ich musste das tun, weil das Team nicht mehr gewann", rechtfertigt der 67-Jährige die Trennung von seinem langjährigen Mitarbeiter, dem er trotzdem ein gutes Zeugnis ausstellt. "Ich werde nichts Negatives über Martin sagen, denn er hat wesentlich dazu beigetragen, dass McLaren heute das ist, was es ist", so Dennis.

Doch seiner Ansicht nach war die Zeit reif für Veränderungen im Team. "Manchmal muss man einschneidende Veränderungen treffen, wenn man davon überzeugt ist, dass sie richtig sind. Das ist ein Teil meines Charakters", sagt Dennis. "Es war an der Zeit, das Ruder herumzureißen, und dieses Team wird die Wende schaffen", ist der Brite überzeugt.


Ron Dennis spricht über die Veränderungen bei McLaren

Dennis betont, dass es keineswegs sein Plan gewesen war, wieder aktiv ins Tagesgeschäft des Formel-1-Teams zurückzukehren. Doch der sportliche Abstieg habe ihn dazu gezwungen. "Ich hätte kein Problem damit, auf einer einsamen Malediven-Insel zu sitzen und von dort aus dem Team beim Siegen zuzusehen. Aber wenn dein Team nicht mehr gewinnt, ist das sehr schmerzvoll."