Warten auf das neue Auto: Perez frustriert und demotiviert
Sergio Perez kann seine Enttäuschung über das verspätete Debüt des neuen Autos nicht verbergen und gibt zu, dass es hart ist, sich für das Wochenende zu motivieren
(Motorsport-Total.com) - Im Moment gibt es viele frustrierte Formel-1-Piloten im Feld, die mit ihrem Auto derzeit nicht viel Freude haben. Jenson Button und Fernando Alonso gurken im McLaren am Ende des Feldes herum, Roberto Merhi und Will Stevens wissen nie, ob ihr Manor-Marussia auch wirklich fahren wird, und auch die beiden Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez haben sich den Saisonauftakt sicherlich ganz anders vorgestellt.

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"Ein klein wenig mehr Performance, bitte": Sergio Perez ist unzufrieden Zoom
Aktuell sind beide nämlich nur in einem überarbeiteten Vorjahresboliden unterwegs, und bis das 2015er-Modell an die Strecke kommt, wird es noch eine ganze Weile dauern. Vor kurzem wurde bestätigt, dass Force India erst beim Großen Preis von Österreich am 21. Juni mit dem neuen Boliden rechnet und bis dahin wohl auch nur kleinere Updates zu jeder Strecke bringen wird. Hülkenberg und Perez müssen somit noch mindestens fünf Rennwochenenden mit dem Wissen ins Rennen gehen, dass Punkte aus eigener Kraft nur schwer möglich sind.
"Es ist wirklich frustrierend, kein konkurrenzfähiges Auto zu haben, das einen aufgrund seiner Pace in die Punkte bringt. Das macht die Sache sehr schwierig", gibt Perez zu, dass ihn die aktuelle Situation bei Force India nicht glücklich macht. Beim Saisonauftakt in Melbourne kam der Mexikaner zwar als Zehnter in die Punkte, doch bei elf Autos im Ziel ließ er nur Jenson Button hinter sich, der in einem gedrosselten McLaren unterwegs war.
Schon in Malaysia war Perez mit Rang 13 wohl wieder im erwarteten Bereich unterwegs, und ihm ist bewusst, dass wohl noch weitere harte Rennen auf ihn warten. Dabei sah die Situation noch vor genau einem Jahr ziemlich rosig aus. Beim dritten Saisonlauf 2014 in Bahrain stand Perez nämlich hinter den beiden Silberpfeilen noch als Dritter auf dem Podest, doch von solchen Rängen ist das Team in diesem Jahr weit entfernt, was auch an ihm nicht spurlos vorbei geht.
"Es ist wirklich hart, motiviert zu bleiben und in ein Rennen mit dem Wissen zu gehen, dass es sehr schwierig sein wird, irgendetwas zu reißen", gibt "Checo" zu. "Aber du musst professionell bleiben und den Job so erledigen, als ob du das Rennen gewinnen würdest." Der große Motivationseinbruch könnte allerdings noch einmal in Spanien folgen, wo Force India aller Voraussicht nach weiter zurückfallen wird.

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Mit dem Force India ist aktuell nicht viel aus eigener Kraft möglich Zoom
Denn zum Europaauftakt in Barcelona bringen die Teams meist das erste große Updatepaket mit, "doch bei uns wird das nicht der Fall sein", sagt Perez. Somit sollten Barcelona, Monte Carlo und Montreal noch einmal eine extra schwer verdauliche Kost werden, bevor in Spielberg - vielleicht - der neue Herausforderer von Force India bereitsteht. "Wir hoffen, dass es mit dem neuen Auto besser werden wird", sehnt sich der Mexikaner schon dahin.
"Wenn uns ein großer Schritt gelingt, kann es immer noch ein gutes Jahr werden, weil noch viele Rennen folgen werden. Wenn uns dieser erwartete Schritt nicht gelingt, wird es ein sehr schmerzhaftes Jahr werden", fügt er an. Bis dahin will sich aber auch Teamkollege Nico Hülkenberg nicht die Laune verderben lassen: "Es gibt Hoffnung, dass wir uns mit diesem Auto noch weiter verbessern können, bevor wir die großen Upgrades bekommen. Wir bleiben konzentriert und versuchen, das Beste daraus zu machen."

