• 06.10.2007 17:46

  • von Fabian Hust

Warnecke: "Absoluter Hochleistungssport"

Der Schwimmweltmeister von 2005 weiß nach eigenen Einsätzen als Rennfahrer nur zu gut, wie körperlich fordernd Motorsport ist

(Motorsport-Total.com) - In den Augen zahlreicher Menschen ist Motorsport nichts anderes, als Autofahren - für sie hat Motorsport wenig mit "richtigem" Sport zu tun. Mark Warnecke, Schwimm-Weltmeister von 2005, - selbst ein Gelegenheitsrennfahrer - sieht dies anders: "Das ist absoluter Hochleistungssport, in dem ohne Topfitness nichts geht, sonst triffst du die Bremspunkte in diesem Hundertstelbereich nicht so konstant", so der Deutsche im Interview mit der 'Welt'.

Titel-Bild zur News: Mark Warnecke

Mark Warnecke weiß, welche Belastungen auf einen Rennfahrer wirken

"Nach einer halben Stunde Rennen im Porsche Cup lag ich eineinhalb Stunden, geschlaucht von den immensen Fliehkräften, auf einem Reifenstapel und wusste kaum noch, wie ich heiße", erinnert sich der 37-Jährige. "Oder bei Regen auf dem Hockenheimring: Du siehst kaum was und dir sitzt einer im Heck, da geht dir aus Angst vor einem Unfall der Puls hoch wie nichts."#w1#

Der Deutsche dachte "anfangs auch", dass der ehemalige Ferrari-Pilot für seinen Erfolg "über Leichen" geht: "Aber gerade in den vergangenen Jahren hat Schumacher doch bewiesen, dass er ein großer Sportsmann ist." Obwohl sein Auto nicht so gut war und seine Gegner besser, habe er nicht gekniffen: "Weil er Spaß am Sport hat und eben nicht nur der Erfolg zählt."

Der heutige Ferrari-Berater habe auch in den Anfangsjahren bei den Italienern, als man dort von einer Panne in die nächste fuhr, Warnecke mit seiner Beharrlichkeit imponiert: "Hauptsächlich ihm haben es die Italiener doch zu verdanken, dass dann bald ihre erfolgreichste Zeit mit fünf Titeln in Folge anbrach. Und diese Erfolge soll einem, der mit nichts ganz unten angefangen hat wie Schumacher, erst mal einer nachmachen."

Alonso sei "längst viel unbeliebter, als es Schumacher je war", glaubt Warnecke nicht, dass die Formel 1 derzeit einen beliebten Weltmeister hat. Man müsse ihm einige "Situationen" verzeihen: "Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und Schumacher hat kräftig gehobelt. Aber wenn man bis zur Selbstaufgabe kämpft, ist der Grat zum Fehler halt letztlich auch sehr schmal."

Das Wasser hätte er mit Schumacher übrigens nicht gegen dessen Auto eingetauscht: "Im Schwimmen ist dein Körper die Maschine, und du brauchst nicht mehr als eine Badehose. Im Motorsport dagegen hängt fast alles vom Geld ab, sonst hast du kein siegfähiges Material."