• 13.11.2004 21:40

'WamS': 'Red Bull' muss 200 Millionen Euro investieren

Laut 'Welt am Sonntag' verpflichtet sich 'Red Bull' gegenüber der Ford Motor Company, Jaguar Racing für drei Jahre zu betreiben

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Verkauf des Jaguar-Formel-1-Teams ist angeblich perfekt. Laut Quellen "nahe der Verhandlungen" hat sich Jaguar-Eigner Ford mit dem Österreicher Dietrich Mateschitz geeinigt. Nach einem Bericht der 'Welt am Sonntag' soll der Gründer des Energiedrink-Herstellers 'Red Bull' eine Million Euro für den Rennstall mit seinen 350 Beschäftigten zahlen. Auch die Übernahme der Motorenschmiede Cosworth, die Ford ebenfalls abstößt, an den in der US-Cart-Serie engagierten Amerikaner Kevin Kalkhoven ist offenbar perfekt.

Titel-Bild zur News: Red Bull

'Red Bull' lässt sich das Formel-1-Programm einiges kosten

Damit wäre kurz vor dem offiziellen Ende der Nennfrist für die Formel-1-Saison 2005 am kommenden Montag die Teilnahme von wie bisher zehn Teams gesichert. Das Jordan-Team, für das in diesem Jahr Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Timo Glock (Wersau) fuhren, hatte bereits vor einigen Tagen verlauten lassen, dass die Zukunft gesichert sei.#w1

Teamchef Eddie Jordan hofft auf einen Motorendeal mit Toyota und neue Sponsoren aus China, könnte nach der Sicherung von Cosworth aber auch weiter mit seinen bisherigen Motoren fahren. Wie Minardi, die als letzten Notnagel auch noch alte eigene Triebwerke hätten einsetzen können.

Wenn wie bisher zehn Rennställe an der Formel-1-WM teilnehmen, die 2005 erstmals in 19 Rennen ausgefahren wird, müssen die Topteams nicht künftig drei Autos einsetzen, um das Starterfeld aufzufüllen. Diese Verpflichtung hätte bestanden, wenn andere Teams ihren Start abgesagt hätten. Für 2006 haben bereits die Teams Midland F1, finanziert von dem in Kanada lebenden russischen Öl-Milliardärs Alex Shnaider, und Dubai F1 mit Unterstützung der Königsfamilie des arabischen Emirats ihren Einstieg in die Königsklasse angekündigt.

Laut der 'WamS' investiert Mateschitz, auch Großsponsor des Schweizer Sauber-Teams, beträchtliche Summen in die Jaguar-Übernahme. Der Österreicher, der schon seit längerem von der Gründung eines amerikanischen Formel-1-Teams träumt und auch schon ein Talentsichtungsprogramm in den USA finanziert, verpflichtet sich angeblich, drei Jahre lang die 350 Beschäftigten des Rennstalls zu beschäftigen. Das bedeutet jährlich elf Millionen Dollar Personalkosten, insgesamt sind für die drei Jahre 200 Millionen Dollar Investitionen eingeplant.

Ford hatte bis zu seinem vor einigen Wochen verkündeten Ausstieg jährlich 120 Millionen Dollar investiert. Seit Saisonende kostete der weiter laufende Betrieb angeblich zwei Millionen Dollar pro Woche. Wäre der Verkauf gescheitert, hätte Ford selbst nach US-Recht für bis zu drei Jahren die Angestellten weiter bezahlen müssen.

Durch den Einstieg von Mateschitz kann sich der Österreicher Christian Klien, der mit 'Red-Bull'-Millionen als Mitgift das Jaguar-Cockpit bekommen hatte, Hoffnungen auf ein zweites Jahr in der Königsklasse machen. Auch Formel-3000-Europameister Vitantonio Liuzzi aus Italien wurde in diesem Jahr von Mateschitz unterstützt, ebenso der Amerikaner AJ Allmendinger, Rookie des Jahres in der Cart-Serie.