• 13.11.2004 16:35

  • von Fabian Hust

Haug: "Es ist ein echter Silberpfeil"

Berger rät Mercedes zum Bau eines eigenen Formel-1-Boliden, für Haug ist der McLaren aber schon jetzt ein Auto aus dem Hause Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Die Aufholjagd mit dem MP4-19B sowie der Sieg von Kimi Räikkönen in Spa haben dafür gesorgt, dass die Formel-1-Saison 2004 für McLaren-Mercedes nicht zu einer einzigen Katastrophe wurde. Zahlreiche Motorenschäden nagten am Image von Motorenhersteller Mercedes. Doch obwohl die Motorschäden meistens auf das Versagen externer Komponenten zurückzuführen waren - was wiederum der zu radikalen Konstruktion des Chassis' zu verdanken war - und nicht konstruktionsbedingter Fehler, hielt man sich mit Kritik an Partner McLaren zurück.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Kann die Gerüchte um eine Ablösung nicht mehr hören: Norbert Haug

Die zahlreichen Pannen sorgten aber natürlich für Unruhe, vor allem in der Presse. Gerüchten zufolge wird der Technische Direktor des Teams, Adrian Newey, den Rennstall im Verlauf des kommenden Jahres verlassen und zu Williams zurückkehren. Auch der Posten von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug wird angeblich hinterfragt, auch wenn der Schwabe gebetsmühlenartig erklärt, dass eine entsprechende Diskussion nicht einmal ansatzweise entstanden ist: "Diese Gerüchte, was meinen Arbeitsplatz betrifft, sind Paranoia", so Haug gegenüber dem 'Express'. "Keiner im Haus hat einen Ansatz über meinen Posten nachzudenken. Das Thema gibt es nicht."#w1#

Ex-BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hat in einem Interview von Mercedes gefordert, ein komplett eigenes Auto auf die Beine zu stellen. Haug lässt diese Aussage kalt und er fasst sie auch nicht als Kritik auf: "Ich mache Vorschläge und setze um, was das Haus entscheidet. Ich habe auch kein Problem damit, andere Meinungen zu hören. Er ist durchaus befähigt, seine Idee zu äußern. Aber wir teilen sie nicht. Es ist eine Konzeptfrage, und unser Konzept ist anders."

In den Augen von Haug ist der McLaren sowieso schon jetzt ein Mercedes: "Wenn sie die Anteilseignerschaft betrachten, sehen sie, dass hinter McLaren Mercedes steht. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Center in Woking und sehen das Auto als eigenes Auto. Wir haben allen Grund zu sagen: Es ist ein echter Silberpfeil. Je öfter er gewinnt, desto mehr wird er zum Erfolgsmodell." Der Standort Stuttgart sei für den Teil des Formel-1-Motorenprogramms kein Nachteil, man strebe eine "noch engere Kooperation" mit McLaren an und werde weitere Fortschritte erzielen.