Virtuelles Safety-Car: Fahrer fordern Mindestgeschwindigkeit

Durch eine Mindestgeschwindigkeit wollen die Formel-1-Fahrer taktieren während einer virtuellen Safety-Car-Phase verhindert wissen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix der USA in Austin fordern einige Formel-1-Fahrer, dass während einer virtuellen Safety-Car-Phase nicht nur eine Maximalgeschwindigkeit, sondern auch eine Mindestgeschwindigkeit festgelegt wird. So sollen taktische Spielchen wie zuletzt in Austin verhindert werden, wo Lewis Hamilton während der ersten virtuellen Safety-Car-Phase langsamer als erlaubt gefahren war, wodurch sein Teamkollege Nico Rosberg auf den hinter Hamilton fahrenden Daniel Ricciardo aufschließen konnte.

Titel-Bild zur News: virtuelles Safety-Car

Das virtuelle Safety-Car sorgt für Diskussionen im Fahrerlager Zoom

Durch das virtuelle Safety-Car sollen in der Formel 1, im Gegensatz zum echten Safety-Car, die Abstände zwischen den Fahrern eingefroren werden. So zumindest die Theorie. Doch in Austin funktionierte das nicht nach Plan, denn Rosberg konnte während der ersten Safety-Car-Phase sichtbar zu Ricciardo aufschließen - was den Australier im Anschluss an das Rennen verwunderte. "Vielleicht hat uns Lewis vorne alle eingebremst. Ich weiß aber nicht warum", hatte Ricciardo gemutmaßt.

Mit dieser Vermutung lag der Red-Bull-Pilot richtig, denn wie 'auto, motor und sport' aus den Kreisen der Rennleitung erfahren hat, war Hamilton "klar positiv", was bedeutet, er fuhr klar langsamer, als die vorgeschriebene Maximalzeit. Und nur diese wird bei einer virtuellen Safety-Car-Phase vorgegeben. "Theoretisch kann jeder seine Geschwindigkeit frei bestimmen, solange er nur positiv bleibt", wird Rennleiter Charlie Whiting von 'auto, motor und sport' zitiert.

Daher fordern einige Fahrer nun, dass auch eine Mindestzeit pro Sektor vorgegeben wird, welche die Fahrer einhalten müssen. So sollen verhindert werden, dass ein virtuelles Safety-Car zu taktischen Spielen genutzt werden. Doch das Reglement ermöglicht es der Rennleitung schon jetzt, gegen "Bummler" vorzugehen.

"Es gibt einen Passus, der den Fahrern verbietet unnötig langsam zu fahren. Wir würden ihn anwenden, wenn wir den Verdacht hätten, dass einer aus taktischen Gründen absichtlich vom Gas geht", sagt Rennleiter Whiting. "Dann müssten wir annehmen, dass derjenige Fahrer ein technisches Problem hat. Und in diesem Fall dürfen wir den anderen Fahrer erlauben zu überholen."