Virtuelles Safety-Car: Wie konnte Nico Rosberg aufholen?

Nico Rosberg holt während der virtuellen Safety-Car-Phase auf Lewis Hamilton auf - Der Brite wundert sich, für den Rennausgang ist es aber nicht entscheidend

(Motorsport-Total.com) - Das virtuelle Safety-Car soll eigentlich dafür sorgen, dass das Rennen "eingefroren" wird. Die Abstände der Piloten auf der Strecke sollen unverändert bleiben. In Spa funktionierte das allerdings nicht so ganz, denn Nico Rosberg konnte während dieser Phase fast eine Sekunde auf Lewis Hamilton aufholen (zum Rennbericht). Der Brite bemerkte dies auch selbst im Cockpit und fragte per Funk umgehend an seiner Box nach, warum der Deutsche in seinem Rückspiegel plötzlich größer geworden war.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Lewis Hamilton hatte Nico Rosberg während des gesamten Rennens im Griff Zoom

Die Zahlen geben Hamilton Recht: In der fraglichen Runde 22 fuhr der Brite eine 2:08.694, Rosberg eine 2:07.776. Auch zuvor in Runde 21 war Rosberg minimal schneller gewesen. Bei 'Sky Sports F1' erklärt Hamilton, was bei einer virtuellen Safety-Car-Phase passiert: "Sobald das virtuelle Safety-Car kommt, piept es im Cockpit. Man wirft den Anker ziemlich heftig, um auf keinen Fall unterhalb der Delta-Zeit zu fahren."

"Wenn man dann fährt, dann sieht man an gewissen Stellen den Gegner im Rückspiegel - man kennt den Abstand also. Man hat ein Gespür dafür, wie viel drei oder vier Sekunden sind. Nico hatte am Ende der Phase geringeren Rückstand als zuvor. Ich dachte, er würde sich vor dem Restart wieder etwas zurückfallen lassen. Das ist aber nicht passiert", berichtet Hamilton.

"Ich habe mich gefragt, wie er eine Sekunde aufholen kann, wenn ich doch keinen Fehler mache. Ich wollte einfach wissen, wie ich so viel verlieren konnte." Auch Rosberg selbst kann sich den Vorfall nicht erklären. "Keine Ahnung. Vielleicht lag es daran, in welchem Moment das Signal kam", vermutet der Deutsche bei 'Sky'. Zu schnell war er jedenfalls nicht unterwegs, eine Strafe von der Rennleitung gab es nicht.

Im Endeffekt spielte der Zwischenfall aber ohnehin keine Rolle, da Hamilton den Sieg problemlos nach Hause brachte. "Ich habe mir vorgenommen, dass ich die guten Leistungen aus dem Qualifying konsequenter in Rennsiege umsetze. Es hat geklappt. Das war heute hoffentlich nur der Anfang", freut sich der Brite, der in der Weltmeisterschaft nun 28 Zähler vor Rosberg liegt.


Großer Preis von Belgien

"Es ging nur darum, die Reifen im Griff zu haben, nicht ums Pushen", schildert Hamilton sein Rennen und erklärt: "Ich war nie nervös oder so etwas. Ich hatte eine großartige Pace und die Balance fühlte sich fantastisch an." Der Brite erklärt: "Ich musste nicht mehr pushen, als ich es sowieso tat. Ich hatte einen komfortablen Vorsprung und am Ende ist es egal, ob ich mit einem Zehntel oder zehn Sekunden Vorsprung gewinne."