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Villeneuve: "Alles ist möglich"
Der Kanadier spricht über seine sportliche Zukunft in der Formel 1 und seine Pläne für die Zeit nach dem Motorsport
(Motorsport-Total.com) - Mit seinen 32 Jahren sieht Jacques Villeneuve, zuletzt 1997 als Formel-1-Weltmeister ganz erfolgreich, seine mittelbare Zukunft auch in den kommenden Jahren noch im Motorsport.

© BAR
Villeneuve nachdenklich: Welches Team wäre für 2004 eine Alternative?
Vor dem Großen Preis von Europa, dem neunten von insgesamt sechzehn WM-Läufen in dieser Saison, weiß der bislang von technischen Defekten an seinem Boliden geplagte Kanadier aber noch nicht wie es wirklich mit ihm in der Königsklasse weitergehen wird.
"Alles ist möglich", erklärte Villeneuve in einer Sendung von 'BBC Radio' und sprach damit auf das noch nicht wirklich in Schwung gekommene Fahrerkarussell an. Spekulationen gibt es seit zwei, drei Wochen zwar schon einige, doch bis auf die Verlängerung von Michael Schumacher bei Ferrari hat sich sonst nicht viel getan.
Noch eine Saison für BAR-Honda zu bestreiten könnte schwierig werden
"Im Moment ist es sehr schwer, einzuschätzen, bei welchen Teams Cockpits frei werden", beschreibt der BAR-Honda-Pilot die schwierige Situation. Meinte Villeneuve noch vor zwei Wochen, dass er sich auch eine weitere Saison bei seinem jetzigen Rennstall vorstellen kann, so scheint er derzeit nicht mehr so sicher darüber zu sein. O-Ton: "Es kann sein, dass es nächstes Jahr bei BAR kein freies Cockpit mehr gibt".
Damit nährt der 122-fache Grand Prix-Teilnehmer die Vermutungen, wonach neben dem über einen Vertrag für 2004 verfügenden Jenson Button womöglich Takuma Sato auf Grund seiner Verbindungen zu Honda der zweite Mann im Team aus Brackley sein könnte.
"Wer konkurrenzfähig sein wird, kann man nur schwer abschätzen"
Allerdings gibt es für Villeneuve auch noch ein ganz anderes Problem. Er sehnt sich danach wieder um Siege, Pole Positionen und Podiumsplätze zu kämpfen. Dazu benötigt er jedoch ein konkurrenzfähiges Auto. Welches Team ihm das anbieten kann, darüber versucht sich der Kanadier auch gerade klar zu werden.
"Es ist schon passiert, dass das Team, welches im Vorjahr die Weltmeisterschaft gewonnen hat, im nächsten Jahr eine Sekunde hinter dem Rest des Feldes lag. Einfach weil sie ein schlechtes Auto konstruiert haben oder so etwas in der Art. Welche Teams konkurrenzfähig sein werden, kann man im Vorfeld nur schwer abschätzen."
Villeneuve beschäftigen auch zunehmend Gedanken über seine persönliche Zukunft außerhalb des Rennsports
Neben der Formel 1 wurde bereits auch eine Rückkehr Villeneuves in die amerikanische CART-Serie, wo er vor der Zeit in der Königsklasse außerordentlich erfolgreich war, in den Raum gestellt. Der BAR-Honda-Pilot hat sich damit, zumindest was seine Aussagen in der Öffentlichkeit anbelangen, aber wohl noch nicht auseinander gesetzt. Viel eher beschäftigt ihn da schon die private Zukunftsplanung.
In zehn Jahren, so erklärte Villeneuve, möchte er glücklich verheiratet sein und Kinder haben. Dass ihn das Familienleben reizt, bestätigt auch seine Aussage, dass er nicht mehr wie früher etliche Stunden mit dem Spielen von Computerspielen verbringt, "weil meine Freundin das einfach nicht versteht."
Egal wie die Zukunft von Jacques Villeneuve in der Formel 1 auch aussehen mag und wie, sportlich betrachtet, ernüchternd die Jahre bei BAR für ihn gewesen sein mögen. Er kann sich zumindest damit trösten, dass er Siege, Pole Positionen und sogar den Gewinn der Weltmeisterschaft schon erreicht hat. Andere Piloten versuchen das ihr ganzes Leben lang und ihnen gelingt das nie.

