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Villeneuve frustriert über Bridgestone
Der Kanadier erhärtet mit seinen Aussagen den Verdacht, dass der Reifenpartner alle Partner außer Ferrari bewusst benachteiligt
(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve hat nun das offen ausgesprochen was sonst nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird: Bridgestone scheint einige seiner Kundenteams, genauer gesagt alle anderen außer Ferrari, bewusst zu benachteiligen.

© xpb.cc
Bridgestone ist durch Villeneuves Kritik erneut unter Druck geraten
Bei den Testfahrten in Silverstone konnte der BAR-Honda-Pilot erstmalig eine neue Reifenmischung testen. Von dieser war er dann auch ziemlich begeistert. Der Haken an der ganzen Sache jedoch ist der, dass es gar keine neuen Reifen waren die der japanische Partner da mitgebracht hatte.
Reifen als brandneu verkauft obwohl sie es gar nicht waren
"Die Reifen, von denen wir glaubten sie wären brandneu, wurden schon in Kanada von einem anderen Team verwendet", beschwerte sich der Kanadier nun lautstark und überrascht zugleich laut 'Autosport'-Angaben.
"Es ist schon einmal vorgekommen, dass wir zu einem Rennen gefahren sind und herausfanden dass jemand anderes Reifen verwendet von deren Existenz wir bis dahin nicht wussten", setzte Villeneuve dem Fass noch die Krone auf und erklärte, dass diese Vorgehensweise frustrierend sei.
Warum dem Team aus Brackley, und vermutlich alle anderen Bridgestone-Partner außer Ferrari auch, bestimmte Reifen erst später zur Verfügung gestellt und dann noch als brandneu verkauft werden, kann sich Villeneuve indes nicht erklären.
Gibt es Kommunikationsschwierigkeiten zwischen BAR und Bridgestone?
"Vielleicht gibt es ein Kommunikationsproblem", rätselt der Kanadier, ob die "Chemie" zwischen BAR-Honda und Bridgestone vielleicht nicht stimmt. Eigentlich schwer vorzustellen, denn mit Honda hat man ebenfalls einen japanischen Partner, zumal man schon mehrere Saisons mit dem Reifenlieferanten aus dem Land der aufgehenden Sonne zusammenarbeitet.
Bridgestone schweigt momentan zu den Vorwürfen, gerät aber angesichts dieser neuerlichen Kritik erneut unter Druck. Fest steht: Im letzten Jahr war Bridgestone konkurrenzfähiger.
Statistik scheint Villeneuves Vermutung zu bestätigen
Nach acht Rennen hatten die Partner-Teams der Japaner in der Saison 2002 bereits 102 Punkte, die Partner-Teams von Michelin 106 Punkte geholt. Insgesamt ein ausgewogenes Verhältnis möchte man meinen. Allerdings steuerte auf Bridgestones Seite Ferrari mit 86 Punkten nicht weniger als 84 Prozent zu diesem Ergebnis bei.
Dieses Jahr liegt jedoch Michelin in der Zusammenzählung aller Punkte schon nach der Hälfte aller Rennen viel weiter vorne. 197 Punkte für die Rennställe die auf Pneus aus Clermont-Ferrand fahren stehen 115 Punkten der Rennställe die mit dem japanischen Gummi unterwegs sind gegenüber.
Erschwert Bridgestone seinen Partnern den Wettkampf bewusst?
Auch in diesem Jahr hat, wenig verwundernd, Ferrari mit 85 Punkten den Großteil aller WM-Punkte die mit Bridgestone-Reifen eingefahren wurden geholt. Auffällig: Bei Michelin verteilen sich alle geholten Punkte relativ gleichmäßig auf die verschiedenen Teams, bei Bridgestone nicht.
Nun kann man dagegen halten, dass die Michelin-bereifte Fraktion von der Konkurrenzfähigkeit ? den Faktor Reifen einmal außen vor gelassen - wettbewerbsfähiger ist, schließlich hat man mit BMW-Williams, McLaren-Mercedes und Renault gleich drei starke Teams in den eigenen Reihen.
Andererseits ändert dies aber nichts an dem subjektiven Eindruck, dass sich Bridgestone zu Gunsten guter Einzelergebnisse von Ferrari dafür entschlossen hat den anderen Partnern durch Vorenthalten neuer Reifenmischungen den Wettkampf zu erschweren.

