Vier Punkte trennen Mercedes & Ferrari: Historisch betrachtet keine Chance?

Bei neun der letzten zehn Grands Prix in Abu Dhabi hat Mercedes mehr Punkte gesammelt als Ferrari, trotzdem bleibt der Kampf um Platz 2 in der WM spannend

(Motorsport-Total.com) - In der Konstrukteurs-WM Zweiter oder Dritter zu werden, macht bei der Verteilung des Formel-1-Geldes unter den Teams einen Unterschied von geschätzt rund zehn Millionen US-Dollar. Kein Wunder also, dass Mercedes die vier Punkte Vorsprung auf Ferrari beim Saisonfinale in Abu Dhabi unbedingt über die Runden bringen möchte.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc, George Russell

Zwischen Ferrari und Mercedes geht's in Abu Dhabi noch um viele Millionen Zoom

"Wir kommen mit einem guten Momentum zu diesem Rennen, denn die letzten paar Wochenenden waren positiv für uns", sagt Charles Leclerc, schränkt aber ein: "Mercedes ist historisch betrachtet in Abu Dhabi immer ziemlich stark."

Der Blick in die Statistik zeigt: In neun der vergangenen zehn Jahre holte Mercedes in Abu Dhabi mehr Punkte als Ferrari. Nur ein einziges Mal hätte Ferrari die vier Punkte aufgeholt, nämlich 2022, als Ferrari 30 Punkte mitnahm und Mercedes zehn. Oder, anders ausgedrückt: Mercedes hat in Abu Dhabi in den letzten zehn Grands Prix 342 Punkte gesammelt, Ferrari hingegen nur 186.

Aber: "Die vergangenen Statistiken sind nichts wert. Es sind neue Autos, eine neue Hackordnung", sagt Mercedes-Technikchef James Allison im Podcast F1 Nation nach Las Vegas, wo die "Silberpfeile" mit den Positionen 7 und 8 enttäuscht haben. Wäre Las Vegas halbwegs normal verlaufen, wäre der Kampf um Platz 2 längst entschieden.

"Aber wenn es eine gute Sache gibt, die wir aus Vegas mitnehmen, dann dass unsere beiden Fahrer absolut entschlossen sind, in Abu Dhabi zu beweisen, wie gut das Auto wirklich ist. Mit ein bisschen Glück wird es ein schöner und fairer Kampf bis zur Ziellinie. Und hoffentlich kriegen wir's auf die Reihe", sagt Allison.

Allison: Interlagos war ein negativer Ausreißer

Er prognostiziert: "Unser Auto war in den meisten der letzten paar Rennen ziemlich okay. Interlagos war der Ausreißer - ein bisschen wie Las Vegas für McLaren. Das Auto war schnell, und ein siebter und ein achter Platz sind deutlich unter den Möglichkeiten."

Auch George Russell ist optimistisch, dass Mercedes den Sack in Abu Dhabi zumachen kann: "Es wird ein enger Kampf mit Ferrari. Sie kommen gerade von einem starken Rennen, aber ich wäre lieber in unserer Position als in ihrer. Wir müssen einfach auf uns selbst schauen und so schnell wie möglich fahren. Dann werden wir vor ihnen bleiben."

"Sie waren vor einem Jahr sehr konkurrenzfähig. Aber wir wurden dieses Jahr schon ein paar Mal überrascht, wer auf welcher Strecke stark und weniger stark ist", analysiert Russell. "Ich schätze, dass sie im Qualifying besser sein werden, wie meistens in dieser Saison. Aber der Sonntag wird dann eine andere Geschichte. Ich glaube an ein gutes Rennen."

Bei Ferrari weiß man: "Es muss wirklich alles zusammenpassen, damit wir es mit ihnen aufnehmen können", sagt Leclerc. "Aber das ist ganz klar das Ziel. Es hängt von so feinen Details ab, dass es unmöglich ist, eine Prognose zu machen. Ich denke, es kommt drauf an, wem es gelingt, sein Paket besser zu optimieren. Darauf werden wir uns in den Freien Trainings konzentrieren."

"Das letzte Rennen", sagt er über Platz 2 in Las Vegas, "war sehr positiv. Interlagos war vom Speed her gut, aber das Ergebnis war nicht da. Alle sind enorm motiviert, Mercedes in der WM zu schlagen, und das Momentum ist gut. Aber die Arbeit muss auf der Strecke gemacht werden, und da wollen wir sicherstellen, dass wir das Wochenende jetzt gut umsetzen."

Entscheidet die Bodenhöhe, wer schneller ist?

Aus Mercedes-Sicht wird die Bodenhöhe womöglich ein entscheidender Faktor sein. Allison erklärt: "Zu niedrig, dann hast du das, was uns in Austin passiert ist (Disqualifikation). Zu hoch, dann hast du das, was uns in Brasilien passiert ist (nicht konkurrenzfähig; Anm. d. Red.)."


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Er weiß, dass ein unterschiedlich gut getroffenes Set-up in Abu Dhabi Millionen wert sein kann: "Es ist sehr leicht, ein bisschen zurückzufallen, und genau das sehen wir von Strecke zu Strecke und von Auto zu Auto." Neben der Bodenhöhe identifiziert Allison dafür noch einen zweiten Schlüsselbereich: "Die Reifen sind ziemlich sensibel."

Das erste Freie Training zum Grand Prix von Abu Dhabi beginnt am Freitag um 10:30 Uhr deutscher Zeit und wird bei Sky live übertragen. Das zweite Freie Training steht dann ab 14:00 Uhr auf dem Programm. (ANZEIGE: Hole Dir jetzt WOW und streame alle Sessions live: Trainings, Qualifyings und Rennen!)

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