Trotz guter Leistung in Las Vegas: Leclerc dämpft die Erwartungen für Abu Dhabi

Charles Leclerc blickt nicht besonders optimistisch auf das Formel-1-Saisonfinale 2023 in Abu Dhabi - Daran ändert auch die gute Form in Las Vegas nichts

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2023 endet Ende November in Abu Dhabi. Red Bull steht bereits als Konstrukteursmeister fest, Max Verstappen hat den Fahrertitel schon seit vielen Rennen vor dem Saisonfinale sicher. Charles Leclerc und Ferrari haben in Las Vegas ein Lebenszeichen von sich gegeben, doch trotz der guten Form in den USA bleibt der Monegasse pessimistisch, denn er glaubt nicht, diesen Trend bestätigen zu können.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc, Sergio Perez

Chales Leclerc und Ferrari haben in Las Vegas ein Lebenszeichen von sich gegeben Zoom

Der Highspeed-Kurs von Las Vegas kam dem SF-23 entgegen, weshalb Leclerc und sein Teamkollege Carlos Sainz im Qualifying allein aufgrund ihrer Pace in die erste Startreihe fuhren, wobei Sainz wegen des Wechsels des Energiespeichers um zehn Plätze zurückversetzt wurde. Im Rennen kämpfte sich der Spanier wieder nach vorne, während Leclerc alles gab, um mit den Red Bulls von Verstappen und Sergio Perez mitzuhalten.

Leclerc stand kurz vor seinem ersten Sieg seit Australien 2022, doch eine für ihn ungünstige Safety-Car-Phase machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Seine Reifen waren ziemlich abgenutzt, weshalb er am Ende um zwei Sekunden von Verstappen geschlagen wurde. Sainz beendete seine Aufholjagd als Sechster.

Ferrari profitierte von den Bedingungen

Doch warum war Ferrari in Las Vegas so stark? Die Temperaturen waren so niedrig wie selten zuvor, weshalb nicht der thermische Verschleiß, sondern das Graining den Reifen zu schaffen machte. Damit kam Ferrari offenbar besser zurecht als viele andere Teams. In Abu Dhabi werden wieder normale Bedingungen erwartet, weshalb die Italiener auf diesen Vorteil nicht zählen können.

Leclerc sagt: "Das sagt viel über unser Auto aus und wir hatten Bedingungen, die es sonst nirgendwo gibt. Es war sehr kalt und das Überhitzen war nicht so sehr das Problem. Es war das Graining und die Herausforderung, die Reifen auf Temperatur zu halten. Darin sind wir wirklich gut. Aber wenn es wärmer wird, haben wir größere Probleme."

Auch deshalb reist Leclerc nicht mit breiter Brust zum Saisonfinale nach Abu Dhabi, wo wieder deutlich heißere Temperaturen erwartet werden. "Trotzdem ist es schön, ein tolles Wochenende erlebt zu haben", so der 26-Jährige. "Wir haben viel für die Zukunft gelernt und insgesamt war es ein gutes Wochenende."

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Für Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hat der Grand Prix in Las Vegas einmal mehr gezeigt, wie unterschiedlich die Autos auf verschiedene Bedingungen reagieren. "Mercedes war in Brasilien nirgendwo, aber hier hatte das Team ein solides Wochenende", erklärt er. "Von Strecke zu Strecke und von Reifenmischung zu Reifenmischung ist es eine andere Geschichte. Es war kalt im Vergleich zum Rest der Saison und wir hatten ein gutes Management."

Vasseur dämpft auch die Erwartungen für das letzte Rennen der von Verstappen und Red Bull dominierten Formel-1-Saison 2023. "Das wird im letzten Rennen nicht der Fall sein", sagt Vasseur. "Es geht immer um das Reifenmanagement." Der Grand Prix von Abu Dhabi findet am 26. November statt und wird für Weltmeister Verstappen und sein Team nach einer nahezu perfekten Saison ein echtes Schaulaufen.

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