Sebastian Vettel als neuer Helmut Marko: Was steckt wirklich dahinter?
Ein Interview, ein Zitat und eine Doku: Wie die Gerüchte um Sebastian Vettel als Helmut Markos Nachfolger bei Red Bull plötzlich Fahrt aufgenommen haben
(Motorsport-Total.com) - Angefangen hat alles rund um den Grand Prix von Saudi-Arabien, mit einem harmlosen Interview. Sebastian Vettel wäre "der ideale Nachfolgekandidat", sagte Helmut Marko im April 2025 vor der Sky-Kamera, und meinte damit seine Rolle als Motorsportkonsulent der Red Bull GmbH, für die sich der Österreicher bis Ende 2026 committet hat.

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Helmut Marko könnte sich Sebastian Vettel als Nachfolger vorstellen, aber ... Zoom
Danach bekam das Thema eine Eigendynamik. Als Sky-Reporter Peter Hardenacke Sebastian Vettel zum Interview traf und diesen auf die Marko-Aussage ansprach, sagte Vettel Dinge wie "Es gibt nur einen Helmut" und "Ob das in Zukunft was ist, wird man sehen".
Außerdem meinte Vettel damals: "Ich habe ihn gefragt, wie lange er noch machen möchte - auch vor ein paar Jahren. Und da meinte er, nicht mehr so lange. Aber er ist immer noch dabei. Solange er das noch genießt und sich dem Job gewachsen fühlt, ist er da in einer einzigartigen Rolle."
Wie aus Freundlichkeiten ein großes Medienthema wurde
Aus diesen relativ unverbindlichen Freundlichkeiten wurde dann irgendwie eine große Medienstory, als der ORF zuletzt eine Doku über 20 Jahre Red Bull Racing in der Formel 1 ausstrahlte. Vettel wurde als viermaliger Red-Bull-Weltmeister natürlich interviewt, und sagte: "Wir sind im Austausch, auch was das Thema angeht."
Jetzt wurde die Vettel-Marko-Story endgültig zum Selbstläufer. Als am Freitag Jonathan Wheatley in der FIA-Pressekonferenz in Spielberg saß, der ehemalige Teammanager von Red Bull Racing, der inzwischen Teamchef bei Sauber ist, kam natürlich irgendwann die Frage, ob er sich einen wie Vettel in Markos Rolle vorstellen könne.
"Helmut zu ersetzen, das ist eine Herausforderung für sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Zukunft nur eine Person machen wird", antwortete Wheatley. Vettel wiederum sei "eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Ich glaube, die Gespräche zwischen den beiden Parteien wurden inzwischen bestätigt. Ob es zu was führen wird? Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, dass Helmut noch lange in seiner Rolle bleibt."
Marko ist inzwischen 82 Jahre alt, und anders als früher schließt er nicht mehr kategorisch aus, seine ehrenvolle Laufbahn als Formel-1-Macher irgendwann zu beenden. Im März 2025 antwortete er in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auf die Frage, ob er mit der Formel 1 aufhören wird, wenn Max Verstappen irgendwann nicht mehr für Red Bull fährt, mit: "Das könnte ein guter Grund sein, ja."
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Gegenüber Motorsport-Total.com stellt Marko jetzt allerdings klar, dass das Suchen eines Nachfolgers kein Thema ist, das ihn und Red Bull derzeit großartig beschäftigt. Die mediale Berichterstattung sei "maßlos" übertrieben, und konkrete Vertragsgespräche mit Vettel seien "derzeit nicht aktuell".
Es stimme zwar, dass es bei einem der freundschaftlichen Gespräche mit Vettel vor ein paar Monaten auch mal darum gegangen sei, ob dieser sich vorstellen könne, eines Tages eine Beraterfunktion für Red Bull wahrzunehmen. Doch die Zitate, die in den Medien derzeit kursieren, machen daraus mehr, als tatsächlich dran ist.
Vettel nicht der einzige Kandidat auf den Job
Es gebe einige, die sich lose gemeldet und Interesse an seiner Rolle bekundet haben, bestätigt Marko am Rande des Grand Prix von Österreich in Spielberg. Vettel sei einer der in Frage kommenden Kandidaten. Wer sonst noch auf der Liste steht, das lässt Marko offen.
"Die Nachfolgefrage ist natürlich eine, die sich irgendwann stellen wird", sagt er. "Aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es da weder irgendwelche konkreten Gespräche noch irgendwelche Kandidaten, mit denen das Thema diskutiert wird."
Dass Vettel, sollte die Red Bull GmbH die Suche nach einem Marko-Nachfolger irgendwann intensivieren, einer der Kandidaten sein könnte, steht jedoch außer Frage. Und er scheint sich hinter den Kulissen gerade auf seine zweite Karriere vorzubereiten. Mit einem gerade erst absolvierten Harvard-Diplom für Unterhaltung, Medien und Sport.


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