• 31.07.2008 12:39

Video-Feature: Toyota zieht Zwischenbilanz

Nach zehn Saisonrennen zieht das Toyota-Team eine positive Zwischenbilanz: regelmäßige Punkte und ein lang ersehnter Podestplatz

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2008 ist mit dem Rennen in Hockenheim in die zweite Halbzeit gestartet. Zehn Rennen sind nunmehr absolviert, acht weitere folgen noch, beginnend mit dem Grand Prix in Ungarn am kommenden Wochenende. Toyota zieht nach diesen ersten zehn Rennen eine positive Bilanz. Zurzeit steht die japanische Mannschaft mit Sitz in Köln auf einem guten vierten Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft, Jarno Trulli konnte dem Werksteam nach zweijähriger Wartezeit in Magny-Cours endlich wieder einen Podestplatz schenken.

Titel-Bild zur News: Nase

Toyota will den guten vierten Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft halten

"Schon beim ersten Test im Winter haben wir gemerkt, dass der TF108 in den für uns wichtigen Bereichen Stabilität und Balance ein deutlicher Fortschritt ist. Wir haben das sofort gespürt", beschrieb Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. "Direkt vor dem Auftaktrennen in Melbourne haben wir bei einem richtig guten Test auf Performance-Seite noch einen großen Schritt gemacht und auch das Team hat sich insgesamt verbessert."#w1#

Auto von Beginn an stark

Zwar endete das Rennen in Australien mit einem Doppelausfall für das Team, doch bereits eine Woche später in Malaysia konnte Trulli auf einen herausragenden vierten Platz fahren - Das Podium war plötzlich greifbar nahe, regelmäßige Platzierungen unter den besten Sechs realistisch. Timo Glock war zu Beginn oftmals vom Pech verfolgt, aber seine gute Entwicklung wurde in Montréal schließlich mit Rang vier belohnt.

Nach über zwei Jahren Flaute sorgte Trulli in Magny-Cours für ein absolutes Highlight. Der Italiener wehrte sich mit allen erlaubten Mitteln zum Rennende gegen den starken McLaren-Mercedes von Heikki Kovalainen und rettete so den ersehnten Podestplatz ins Ziel. "Das war großartig. Einfach toll, dass wir das Rennen nach Hause brachten. Eine grandiose Teamleistung", jubelte Teamchef John Howett im Rückblick.

Jarno Trulli

Großer Jubel: Jarno Trulli konnte in Magny-Cours auf das Podium fahren Zoom

Vasselon beschrieb die Langzeitfolgen des Erfolges: "Wir hatten seit Melbourne 2006 darauf gewartet. Das gab den gesamten Team einen enormen Schub und hat uns gezeigt, dass wir es schaffen können. Wir können es auf das Podium schaffen." Der große Coup von Trulli bekam eine besondere Bedeutung, weil man den Erfolg dem ehemaligen Teamchef Ove Andersson widmen konnte, der nur wenige Tage zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen war. "Das war sehr emotional", erinnerte sich Chefingenieur Dieter Gass.

Ziel war es, die enttäuschende Vorsaison schnell abzuhaken und vor allem deutlich mehr Punkte einzufahren. Das ist bereits nach zehn Saisonrennen eindrucksvoll gelungen. Mit zurzeit 25 Zählern hat man den Kontostand im Vergleich zu 2007 (insgesamt 13 Punkte) schon jetzt fast verdoppelt. "Wir haben die stärkste Saison seit längerer Zeit. Beide Fahrer machen ihre Sache gut", bilanzierte Howett. "Wir sind im Mittelfeld und vor uns sind die drei Topteams. Es läuft gut, aber wir sind ein großes Stück von unserem eigentlichen Ziel entfernt: Wir wollen konstant siegfähig sein."

Ziel bleibt die Siegfähigkeit

"Bis wir die Lücke geschlossen haben, können wir auch nicht gänzlich zufrieden sein", sprach der Teamchef die Ansprüche klar aus. Vor allem den italienischen Piloten lobte Howett: "Ich glaube, Jarno fährt seine beste Saison bei uns. Er war 2005 sicherlich häufiger auf dem Podium, aber wenn man seinen reinen Speed betrachtet, dann ist der in diesem Jahr noch besser. Die Leistung in Frankreich war ganz besonders und auch die in Silverstone, wo er sein bestes Regenrennen seit langer Zeit gefahren ist."

"Es wird eine herausfordernde zweite Saisonhälfte." John Howett

Beim Teamkollegen Glock ist man sich im Hause Toyota sicher: Statistik ist nicht alles. Der Wersauer hatte tatsächlich in vielen Situationen einfach Pech. "Timo musste zu Anfang seinen Fahrstil etwas anpassen. Das ist auch verständlich. Er kam direkt aus der GP2-Serie und sein Fahrstil passte nicht so gut zu unserem Auto. In den ersten Rennen hat er sich aber toll umgestellt und mittlerweile zeigt er, dass er einen guten Speed gehen kann. Er hat tolle Leistungen abgeliefert", fasste Gass zusammen.

"Timo hat sich schnell integriert. Er hat schon im ersten Test gezeigt, dass er sehr schnell ist und seitdem arbeitet er fantastisch. Er ist im Team sehr beliebt - bodenständig und schnell. Jeder mag gern schnelle Rennfahrer", freute sich Teamchef Howett. Und weiter: "Wir müssen jetzt unseren TF108 in der Leistung weiter ausquetschen. Wir wollen regelmäßig punkten, um den vierten Platz bei den Konstrukteuren abzusichern, ohne dabei die Vorbereitung auf 2009 zu kurz kommen zu lassen. Es wird eine herausfordernde zweite Saisonhälfte."

Mehr Details zur Halbzeitbilanz des Toyota-Teams sowie Interviews mit John Howett, Pascal Vasselon und Dieter Gass, können sie im ausführlichen Feature auf unserer Video-Seite sehen.