• 15.07.2008 13:54

Video-Feature: Timo Glock und sein Heimrennen

Hockenheim ist für Timo Glock mehr als nur ein Heimrennen - warum der "Terrier" im Team so beliebt ist, und vieles mehr über den Toyota-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Für jeden Formel-1-Piloten ist sein Heimrennen etwas, worauf er sich freut. Aber für Timo Glock ist das Wochenende des deutschen Grand Prix ein ganz Spezielles. Denn Glock befindet sich - was gerne vergessen wird - nach wie vor in seiner ersten Formel-1-Saison, und fährt in Hockenheim somit auch sein allererstes Heimrennen - an einem perfekten Ort.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Volle Kraft voraus: Timo Glock vor seinem Heimrennen in Hockenheim

Denn der 26-Jährige wurde in Lindenfels, ganz in der Nähe von Hockenheim, geboren und lebte bis vor kurzem auch dort, bevor er nach Köln zog, um näher an der Toyota-Fabrik zu sein. So ist Hockenheim für Glock sogar noch etwas mehr als nur ein simples Heimrennen.#w1#

Er erwartet viele Freunde, die ihn hoffentlich zu einem weiteren Resultat in den Punkten schreien werden. "Das alles macht es zu einem wirklich speziellen Rennen für mich", unterstrich der Lokalmatador. Insofern ist es nur wenig überraschend, dass der Toyota-Pilot Hockenheim als eine seiner Lieblingsstrecken bezeichnet. Zuletzt holte er dort in der GP2-Serie einen Sieg und einen dritten Platz.

Doch er besitzt noch viele weitere glückliche Erinnerungen: "Jedes Mal in Hockenheim hatte ich richtig gute Rennen", so Glock. "Ich habe auch einige Male gewinnen können. Für mich ist das eines der besten Rennen des Jahres. Nicht nur weil es meine Heimstrecke ist, sondern weil ich dort auch immer gut ausgesehen habe."

Warum nennt man Glock den "Terrier"?

Timo Glock

Fünf Punkte wären in Hockenheim eine tolle Ausbeute für Timo Glock Zoom

Dazu ist das Wochenende auch der Start in Saisonhälfte zwei in seinem Rookie-Jahr als Formel-1-Fahrer. Laut Statistik hat er bis dato fünf Punkte in neun Rennen geholt, aber die Zahlen sind nur ein Teil der Geschichte. Glock zeigte bereits in Australien eine starke Leistung und nur eine Portion Pech hinderte ihn an seinen ersten Punkten.

Auch in Bahrain stand er dicht vor einem guten Resultat, als sein Getriebe versagte. In Kanada kam nach einer kämpferischen Fahrt schließlich die Belohnung in Gestalt eines vierten Platzes. Aber im Mittelfeld tobt 2008 ein beinharter Kampf. Zehn aktuelle Grand-Prix-Sieger sind seine Gegner um Positionen in den Top 8, inklusive seines erfahrenen und schnellen Teamkollegen Jarno Trulli.

Das ist eine starke Herausforderung, aber eine, die Glock seit Saisonbeginn nur stärker gemacht hat. Die Formel 1 ist für einen Piloten komplexer als sich nur hinter das Lenkrad zu setzen und sein Talent für sich sprechen zu lassen. Die Arbeit ist umfangreicher und das liegt "Timo, dem Terrier".

"Ich würde Timo als 'Rennverrückten' bezeichnen", meint der Toyota-Chefingenieur Dieter Gass. "Er ist sehr motiviert und absolut zielorientiert. Ich vergleiche ihn gerne mit einem Terrier, denn wenn er sich einmal an einer Sache festgebissen hat, dann lässt er nicht wieder los, bevor er nicht das erreicht hat, was er will."

Jede freie Minute in der Fabrik

Timo Glock

Seine professionelle Einstellung kommt im Toyota-Team gut an Zoom

Sogar Timos Helm trägt ein Motiv dieses "Glock-Dogs", das seine Entschlossenheit abbilden soll, ein Attribut, dass er seit seinem Wechsel zu Toyota immer wieder gezeigt hat.

Das untermauert auch seine Arbeitseinstellung, was ihn zu seinem Umzug nach Köln inspirierte. In den Tagen zwischen seinem hektischen Kalender - Rennen, Testfahrten und Shakedowns - ist er oft in der Fabrik zu sehen, denn er glaubt, dass dieses ganz entscheidend für seine Weiterentwicklung und auch die des Fahrzeugs ist.

"Das Team ist in Köln stationiert und für mich ist es wichtig, über das Auto soviel Informationen wie möglich mit meinen Ingenieuren zu teilen", versicherte Glock. "Es ist viel einfacher, wenn du nur fünf Minuten von der Firma entfernt wohnst, als wenn du zwei Stunden nach Köln fliegen musst."

"Für mich ist es völlig natürlich, dass man als Formel-1-Fahrer hart dafür arbeiten muss, um sich und das Team nach vorne zu bringen. Als Pilot musst du mit deinem Auto eins sein, du musst dein Auto zu 100 Prozent spüren können."

Die Mechaniker als gute Freunde

Timo Glock

Ab und zu muss man Timo Glock mit Gewalt von der Strecke weg zwingen... Zoom

Wenig überraschend hat ihm diese Einstellung innerhalb des Teams viele Freunde gemacht. Speziell auch bei seiner Crew direkt am Auto, wie Chefmechaniker Gerard Lecoq erklärt: "Timo ist sehr freundlich und es ist sehr leicht mit ihm zu arbeiten, weil er ein ehrlicher Kerl ist. Wir teilen uns immer alle Informationen und er ist ein sehr direkter Mensch, der seinen Mechanikern immer hilft."

"Aber er ist auch ein harter Arbeiter, der die Strecke erst dann verlässt, wenn alles so ist, wie es sein soll. Wenn man abends durch den Paddock läuft, dann hat man eigentlich keine Chance mehr einen Fahrer zu sehen. Aber wenn einer noch da ist, dann ist es Timo."

Es ist ein gegenseitiger Respekt, denn auch Glock sieht die vielen langen Stunden und die völlige Hingabe seines Teams, um ihn in jeder Session mit einem perfekten Auto auszurüsten. "Die Mechaniker sind gute Jungs und sie arbeiten fast 24 Stunden am Tag für den Fahrer. Es ist gut zu wissen, solche Mechaniker hinter dir zu haben, denn man hat in jedem Freien Training, in jeder Qualifikation oder Rennen ein Auto, das wirklich funktioniert. Wir arbeiten hart und wir haben eine gute Beziehung."

Wie sich Timo Glock auf sein Heimrennen vorbereitet, viele Interviews mit dem Lokalmatadoren, mit Dieter Gass, Francesco Nenci und Gerard Lecoq, sowie viele weitere Features rund um den Deutschland-Grand-Prix können sie sich auf unserer Video-Seite anschauen.