• 22.05.2008 12:06

Video-Feature: Herausforderung Monaco

Der traditionelle Grand Prix in den Häuserschluchten des Fürstentums bietet für Fahrer, Techniker und Fans ganz besondere Seiten

(Motorsport-Total.com) - Seit fast 80 Jahren bietet der Monaco-Grand-Prix eine einzigartige Herausforderung mit seinen engen und kurvigen Straßen im zweitkleinsten Staat der Welt. Auf nur rund zwei Quadratkilometern Fläche hat Monaco die höchste Bevölkerungsdichte aller europäischen Nationen und ist nicht nur dadurch ein ganz besonderer Termin im Formel-1-Kalender. Auch im 21. Jahrhundert kämpfen die deutlich über 300 km/h schnellen Boliden noch auf engstem Raum.

Titel-Bild zur News: Monaco

Das Fürstentum am Mittelmeer gilt als Steuerparadies in Europa

Das Grand-Prix-Wochenende im Fürstentum besteht zu gleichen Teilen aus Wettbewerb und Spaß. Der harte Kampf auf der Strecke ist gepaart mit den Traditionen, dem Glamour und der einzigartigen Atmosphäre. Die Flammen der motorsportlichen Leidenschaft flammen auf höchster Stufe. "Monaco ist eines der ganz großen Rennen des Jahres", sagte Toyota-Teammanager David Cregan. "Es ist eine Ikone der Formel 1. Die Fahrer verdienen sich mit einer fliegenden Runde in Monaco eigentlich ihr Gehalt für das ganze Jahr."#w1#

Monaco ist mehr als nur ein Rennen

"Man darf die unglaubliche Atmosphäre in Monaco nicht vergessen. Der Glitzer und Glamour ist mit der Formel 1 kombiniert. Es herrscht großer Enthusiasmus und eine Leidenschaft, wie man sie an den anderen Rennstrecken nur selten erlebt", so Cregan. Die sportliche Leidenschaft hat Pilot Jarno Trulli schon einmal auf die Spitze treiben können. Der Italiener siegte 2004 im damals unterlegenen Renault im Fürstentum. "Mein Rennsieg war das perfekte Souvenir aus Monaco", so der Toyota-Pilot. "Ich habe dort immer sehr viel Spaß. Es ist so ganz anders als auf allen anderen Strecken, es ist aufregend."

"Dort herrscht ein größeres Risiko, aber auch die Befriedigung nach einer guten Runde ist größer. Es ist schwierig zu erklären, was diese Strecke so besonders macht. Die Leitplanken sind extrem nah dran und alles fühlt sich schneller an. Es ist eine große Herausforderung und man braucht volle Konzentration. Einfach ein toller Stadtkurs", beschrieb Trulli, der als Spezialist für solche Innenstadt-Jagden gilt.

In Monaco gibt es keinen Raum für Fehler, daher gilt das Rennen als mental sehr anstrengend. Der reine Speed ist auf dem kurvigen Kurs eher langsam, die Autos erreichen kaum Höchstgeschwindigkeit. Auf der 3,34 Kilometer langen Strecke sind die Piloten dauerhaft mit dem Durchschalten der Gänge beschäftigt. Die Zahl summiert sich im Verlauf eines Rennens auf 4.000 Gangwechsel. Dies ist nur ein kleiner Teil der mechanisch-technischen Herausforderung, erklärte Toyota-Chefingenieur Dieter Gass: "Es ist für das Getriebe belastend, weil man fast nur die unteren Gänge fährt. Es gibt viel Arbeit für das Getriebe, denn die Piloten schalten zwischen den Kurven immer nur auf und ab."

Die Piloten geben Gas, die Bremsen leiden

"Die Strecke ist auch hart zu den Bremsen. Es fehlen hier die langen Geraden, um die Bremsen abkühlen zu können. Die Durchschnittstemperatur der Bremsen ist hier sehr, sehr hoch. Deswegen muss man im Bereich der Bremskühlung hier sehr aufmerksam sein", so Gass. Auch die Motorkühlung spielt in Monaco eine große Rolle. Während die VIPs auf den sonnigen Balkonen gekühlte Drinks zu sich nehmen und die leichte Mittelmeer-Brise führt Frischluft sorgt, ringen die Formel-1-Triebwerke im engen Straßenkanal um Luft.

Auf anderen Rennstrecken bieten längere Geraden den nötigen Luftstrom, um die Betriebstemperaturen auf ein Normalmaß zu bringen. "Die Aerodynamik ist in Monaco auf maximale Downforce ausgelegt", sagte Aerodynamikchef Mark Gillian. "Wir machen uns um die Beschleunigung keine großen Sorgen. Deswegen wird man am Auto auch diverse Zusatzelemente sehen, die wir sonst aus Gründen der Effizienz nicht angebaut hätten. Man baut auch an den Lufteinlässen etwas um, um die maximale Kühlung zu bekommen. Wir wollen größtmögliche aerodynamische Balance, daher kommen sehr große Frontflügel zum Einsatz."

Neben den technischen und fahrerischen Herausforderungen ist Monaco auch ein ganz außergewöhnliches Erlebnis für die Zuschauer an der Strecke. "Es gibt keine Auslaufzonen, daher sind die Fans direkt dran. Es ist er einzige Ort, wo man die Formel-1-Autos nicht nur hören, sondern auch fühlen und riechen kann", beschrieb Toyota-Technikdirektor Pascal Vasselon. "Auch für mich ist Monaco ganz besonders. Dort kann ich wirklich spüren, was ich tue."

Die Herausforderung Monaco können sie sich neben vielen weiteren Features auf unserer Video-Seite anschauen!