• 10.07.2010 20:24

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel: "Vielleicht sollten wir die Krake fragen!"

Der Red-Bull-Pilot über den Kurs von Silverstone, den "Flügelsalat" vom Samstag und seine Aussichten für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel mag den Kurs von Silverstone nicht nur, weil er hier schon gewonnen hat: "Dieser Kurs ist unglaublich. Es ist etwas schade, denn wenn man von anderen Kursen kommt und denkt, dass diese großartig sind, dann kommt man hierher und es werden einem die Augen richtig geöffnet."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel nach dem Schreckmoment: Die Nase ist nach unten geknickt

"Die Kombination an Kurven, die Höchstgeschwindigkeiten - das ist einfach unglaublich. Ich weiß gar nicht, wie man dies mit den physikalischen Gesetzen erklären kann. Ich mag diese Strecke einfach sehr."#w1#

Das bedeutet aber auch, dass das Rennen kein Zuckerschlecken wird: "Die Strecke ist sowohl für die Fahrer als auch für das Auto hart. Es ist sehr uneben und alle fahren mit einem sehr steif eingestellten Auto. Die Strecke ist keine einfache. Aber die Vorzeichen sind gut, sie könnten fast nicht besser sein. Das Auto funktioniert richtig gut."

Am Samstag drehte sich bei Red Bull alles um den Frontflügel. Von zwei neuen Exemplaren ging Vettel am Morgen im Training einer kaputt. Das verbleibende Exemplare musste Webber seinem Teamkollegen überlassen.

"Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker. Der eine mag blonde Mädchen, der andere braunhaarige. Es ist normal, dass man manchmal verschiedene Spezifikationen und andere Setups fährt. Das machen wir hier wieder. Das einzige, was die ganze Zeit über unverändert bleibt, ist die Lackierung."

"Ich kam mit dem Flügel einfach einen Tick besser zurecht, bei ihm war das glaube ich etwas anders", begründet der Heppenheimer die Entscheidung des Teams. "Aber das ist normal. Es gibt immer einige Dinge, die am Auto nicht ganz gleich sind."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Großbritannien, Samstag


"Natürlich sah es ein wenig schrecklich aus, man selbst sieht es aber gar nicht, da man den Frontflügel nicht sehen kann", erinnert sich Vettel an den Moment, als die Nase nach unten klappte. "Ich habe natürlich gemerkt, dass etwas kaputt ist. Wir haben danach sofort erkannt, woran das lag. Wir haben noch einen Frontflügel von gleicher Sorte auf Reserve gehabt. Somit konnte ich mit dem gleichen Auto weiterfahren."

Überhaupt ist es das Duell Webber gegen Vettel, das die Experten und Fans derzeit beschäftigt. In der Türkei endete das sogar in einer Kollision: "Wir sind Rennfahrer, also werden wir gegeneinander Rennen fahren. Natürlich sollten Dinge wie in der Türkei zwischen Teamkollegen nicht noch einmal passieren. Aber es gibt für nichts im Leben eine Garantie. Vielleicht sollten wir die Krake fragen, vielleicht weiß sie, was passiert. Wenn man mit ähnlich schnellen Autos auf der Strecke fährt, dann begegnet man sich hin und wieder und manchmal geht unglücklicherweise dabei etwas schief."

¿pbvin|512|2872|vettel|0|1pb¿Zu Saisonbeginn hatte Vettel noch die Oberhand, doch plötzlich wendete sich das Blatt: "Ich glaube, bei den Rennen, bei denen ich etwas hinten lag, gibt es gewisse Gründe dafür. Wir hatten einmal das Problem mit dem Chassis, das sich über mehrere Rennen hingezogen hat. Manchmal ist das eben so. Das Wichtigste ist, dass man an sich selbst glaubt, einfach weiter macht und sich nicht beirren lässt. Das ist nicht immer ganz einfach, aber bisher hat es ganz gut geklappt."

"Es ist immer wichtig, den eigenen Teamkollegen zu schlagen, denn er hat das gleiche Auto, das gleiche Material. Aber letztendlich geht es darum, zu gewinnen. Da muss man nicht nur einen schlagen, sondern alle anderen auch. Das ist durchaus schwieriger."

Am Sonntag möchte Vettel unbedingt den Sieg herausfahren: "Es gibt ja eine sehr schöne Trophäe, mit allen Namen der vorherigen Sieger darauf. Idealerweise möchte ich überprüfen, ob sie meinen Namen richtig geschrieben haben, ob er überhaupt draufsteht und ihn ein weiteres Mal auf den Pokal bringen."