• 10.07.2010 18:53

Vettel: "Wir sind die Favoriten"

Der Red-Bull-Pilot macht keinen Hehl aus seiner Rolle beim Rennen in Silverstone und spricht über den umstrittenen Flügel-Tausch mit Webber

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Erzähle uns etwas über das Problem mit dem Frontflügel, das du heute Morgen im Freien Training hattest. Wie hat sich dies auf die Vorbereitung auf das Qualifying ausgewirkt?"
Sebastian Vettel: "Nun, das war natürlich nicht ideal. Es passierte sehr plötzlich. Ich fuhr aus der zehnten kurve die Gerade hinunter, beschleunigt also aus der Club in Richtung Abbey. Aus dem Auto sieht man den eigenen Frontflügel nicht, ich wusste also zunächst nicht, was passierte."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hatte allen Grund, über beide Backen zu strahlen

"Ich spürte lediglich, dass etwas nicht in Ordnung ist, ich musste aus diesem Grund die Kurve abkürzen. Der Flügel war gebrochen, aber glücklicherweise konnten wir mit derselben Art Flügel weitermachen. Das war an diesem Nachmittag der Schlüssel. Ich bin wirklich sehr zufrieden, auch erneut für das Team."#w1#

"Ich hoffe, dass wir das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr hier mit einem sehr guten Resultat wiederholen können. Es ist nicht mein Heimrennen, aber ich fühle mich hier zuhause, da das Hauptquartier des Teams lediglich 20 Minuten entfernt in Milton Keynes liegt. Es ist für sie wieder großartig, beide Autos ganz vorne zu haben. Dies zeigt, dass wir in der Lage sind, sehr schnelle Rennwagen zu bauen."

Frage: "Was denkst du im Hinblick auf das morgige Rennen und das pfeilschnelle Auto, das du auf dieser Strecke hast?"
Vettel: "Ich hoffe, dass ich den Tag genießen werde. Man fährt solche Autos auf diesen Streckentypen nicht allzu häufig, also hoffentlich genieße ich den Tag. Es ist der Schlüssel für das Rennen, von der Pole auf der sauberen Seite zu starten. Wir haben im Qualifying ein schnelles Auto, aber auch unter Rennbedingungen. Wir sollten also in der Lage sein, ein gutes Rennen zu haben. Man weiß jedoch nie."

"Die Wettervorhersage ist sonnig, was meiner Meinung nach für Silverstone ziemlich unüblich ist. Aber England wird wohl jetzt mehr und mehr tropisch. Es ist womöglich das Land, in das man gehen und investieren sollte. Wir werden sehen. Ich denke, dass wir morgen einen großartigen Tag haben werden. Drückt uns die Daumen, dass alles rund läuft."

Frage: "Du bist zwei sehr, sehr schnelle Runden gefahren. Warst du überrascht, dass du in der Lage warst, zwei solche Runden zu fahren?"
Vettel: "Nein, nicht überrascht, das war das Ziel. Es war nicht einfach. Im ersten Qualifying-Durchgang war alles in Ordnung. Im zweiten Qualifying-Teil war ich ein wenig zu langsam. Nicht in einer bestimmten Kurve, sondern überall ein wenig. Vielleicht habe ich etwas zu viel versucht. Aus diesem Grund haben wir das Auto für den dritten Qualifying-Teil nicht wirklich angefasst."

"Im zweiten Teil denke ich, dass ich überall etwas zu viel Übersteuern hatte. Ich versuchte, die Situation etwas zu beheben, indem ich jene Dinge verstellte, die man an Bord verstellen darf, und das schien sehr gut zu funktionieren. Ich versuchte zudem, etwas konservativer zu sein. Natürlich muss man Druck machen, aber ich versuchte, etwas weicher zu fahren, und auch dies schien sehr gut zu funktionieren. Ich hatte zwei sehr gute Runden."

"Es ist hier einfach unglaublich. Wenn man diese Kurven hier mit jenen auf anderen Strecken vergleicht, so ist es einfach wahnsinnig. Diese Kombinationen, der erste Sektor, Copse, Maggotts, Becketts, Stow Corner... Es gibt hier so viele Kurven, man kann das einfach so sehr genießen. Ich würde sagen, dass besonders unser Auto sehr gut funktioniert, da genießt du das nur noch mehr. Alles in allem war es ein fantastischer Tag. Es war eine sehr gute Qualifying-Einheit mit einem guten Ende. Ich bin glücklich, auf der Pole zu stehen, und denke, dass dies für morgen im Rennen der Schlüssel sein wird."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Großbritannien, Samstag


Frage: "Das Auto scheint hier perfekt hin zu passen. Wo liegen die Qualitäten des Autos, dass es hier so ideal passt?"
Vettel: "Es ist einfach überall schnell. Abgesehen davon, dass wir dieses Jahr bewiesen haben, dass wir ein schnelles Auto haben, haben wir auch bewiesen, dass wir ein schnelles Auto haben, egal, wie die Charakteristik der Strecke ist."

"Wenn man diese Strecke mit Valencia von vor zwei Wochen vergleicht, so ist sie komplett anders. Wir haben aber dennoch gesehen, dass wir in Valencia und auch hier sehr konkurrenzfähig waren. Unser Auto mag Kurven, in denen man Abtrieb benötigt, und hier haben wir einige davon. Das wird uns also helfen. Aber auch im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir überall einen Schritt nach vorn gemacht."

"Auch in den langsamen und mittelschnellen Kurven. Man muss sich wirklich anstrengen, um in schnellen Kurven Zeit gutzumachen, wohingegen man in langsamen Kurven sehr leicht Zeit verlieren kann. Das ist meiner Meinung nach der Ort, an dem wir einen Schritt nach vorn gemacht haben. Und das ist auch der Grund, warum wir überall einen Schritt nach vorn gemacht haben. Das ist, wie erwartet, und wir konnten dies an einem Ort wie hier bestätigen."

¿pbvin|512|2872|vettel|0|1pb¿Frage: "Das Wochenende war bisher nicht absolut problemfrei. Bereitet dir das im Hinblick auf den morgigen Tag Sorgen?"
Vettel: "Nein. Ich stimme zu, dass es nicht problemlos war, aber alle Autos sind am Limit gebaut, und man versucht immer, es zu verbessern. Man möchte immer wissen, was mit dem eigenen Auto passiert. Ich war aus diesem Grund gestern Nachmittag nicht glücklich. Wir hatten ein paar Probleme mit den Bremsen, aber wir waren in der Lage, diese zu beheben."

"Ich denke, dass wir heute Morgen wieder zurück im Rhythmus waren. Der Frontflügel hatte sich gelockert, aber ich denke, dass alles in Ordnung ist. Die Autos sind einfach am Limit gebaut. Man versucht immer, sich zu verbessern. Mir fällt es schwer, das von außen zu beurteilen, aber wir haben gesehen, wie McLaren gestern neue Teile gebracht hat."

"Aus irgendeinem Grund haben sie sie heute nicht mehr verwendet. Es ist schwer, sich zu verbessern. Das versucht jeder, aber es ist nicht einfach. Hier und dort gibt es bei jedem Auto Raum dafür, aber es ist nicht einfach, das zum richtigen Zeitpunkt und mit dem richtigen Schritt zu schaffen."

Frage: "Nach der Türkei hat das Team gesagt, dass keiner von euch bevorzugt wird. Heute Nachmittag warst du es, der die eine Version des neuen Frontflügels erhielt, obwohl dein Flügel abfiel. Was denkst du diesbezüglich?"
Vettel: "Von außen ist es manchmal ziemlich schwierig zu beurteilen, was vor sich geht. Ich denke, dass wir wissen, was wir tun."

Frage: "Wurde dir heute ein wenig Bevorzugung zuteil?"
Vettel: "Ich habe es ja schon versucht, zuvor zu erklären. Wenn man sich uns anschaut, so sind wir unterschiedlich. Der eine mag womöglich Tee, der andere mag Kaffee. Am Ende schaut man auf die Qualifying-Einheit zurück, es war extrem enge, und ich denke, dass da nicht viel zwischen uns war."

"Im ersten Qualifying-Teil waren wir ziemlich gleich. Im zweiten Qualifying-Durchgang lag Mark etwas vorne, ich hatte etwas zu kämpfen, im dritten Qualifying-Durchgang lag ich vorne. Ich denke nicht, dass es in Bezug auf den Flügel eine eindeutige Antwort gibt."

"Wie ich schon zuvor sagte, ich war sehr glücklich, dass ich mit derselben Art Flügel weitermachen konnte, denn nach dem Morgen hatten wir natürlich nicht erwartet, dass dies nach dem Defekt zukommen würde. Wir waren in der Lage, weiterzumachen."

Frage: "Und du bekommst sie beide. Es sind schnellere und bessere Frontflügel, und du bekommst sie beide. Mark bekommt keinen, dafür bekommst du den anderen."
Vettel: "Du bist ziemlich schlau, wenn du weißt, dass sie schneller und besser sind. Wir versuchen, solche Dinge in Bezug auf neue Teile so gut wie möglich für uns zu behalten, ob sie funktionieren oder nicht funktionieren, aber es scheint, als hätten wir ein Informationsleck!"

Frage: "Wer stellt die größte Gefahr für deinen Sieg morgen dar? Mark oder Fernando?"
Vettel: "Lewis! Nein, ich denke, wenn wir bisher etwas in dieser Meisterschaft gelernt haben, so ist es die Tatsache, dass wir Rennen fahren, um herauszufinden, wer an dem bestimmten Tag der beste ist. Wir werden es also morgen sehen. Natürlich dreht es sich nicht nur um uns drei, wie ich schon gesagt habe."

"Lewis ist hinten, es gibt auch andere, und man weiß nie, wie sich das Rennen entwickeln wird. Mit Sicherheit denke ich, dass eine Sache klar ist, wir sind die Favoriten. Wir haben hier ein sehr starkes Auto, wir sollten also in der Lage sein zu gewinnen, aber es liegen 52 Runden vor uns. Heute ging es darum, die bestmögliche Position zu erzielen, und das haben wir geschafft. Nun fokussieren wir uns auf morgen. Es wird ein langes Rennen, aber wie gewöhnlich gibt es am Samstag keine Punkte."